Mahnmale gegen den Nationalsozialismus
Drei neue Stolpersteine

Die eingelassenen kleinen Steine erinnern an die Opfer der Nazi-Diktatur. | Foto: Stadt Troisdorf
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  • Die eingelassenen kleinen Steine erinnern an die Opfer der Nazi-Diktatur.
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Troisdorf - (den) Zum vierten Mal sind in Troisdorf so genannte Stolpersteine
verlegt worden. Die kleinen in die Bürgersteige eingelassenen
Messingplatten erinnern an Menschen, die von den
Nationalsozialist*innen verfolgt und ermordet wurden. Das betraf
sowohl Menschen jüdischen Glaubens, als auch viele andere.

Die Brüder Anton und Philipp Hamacher wurden als Kommunisten
verhaftet und gefoltert – in einem Haus am Stationsweg, das heute
nicht mehr steht und bis 1934 das Troisdorfer SA-Heim war. Es wurde
auch von der Kölner Gestapo genutzt. Anton Hamacher ist einige Monate
später im Alter von 25 Jahren im Sieglarer Krankenhaus an den Folgen
gestorben. Die Ratsfraktion Die Linke hat die Stolpersteine für die
beiden Opfer des NS-Terrors beantragt.

Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski erinnerte in seiner kurzen
Ansprache daran, dass rechter Terror auch heute wieder Todesopfer
fordert und nannte Mordanschläge aus den letzten Monaten als
Beispiele.

Vom Stationsweg aus ging die Gruppe der Menschen, die der Einladung
der Stadt zur Verlegung der Stolpersteine gefolgt war, in die
Nordstraße. Vor Hausnummer 12 liegt nun ein Stolperstein, der an
Gertrud Brenner erinnert. Ihr Enkel Detlev Brenner schilderte in
bewegenden Worten, was der 1884 geborenen Frau widerfahren ist.

Nachdem sie sehr stark unter häuslicher Gewalt zu leiden hatte,
versuchte sie sich 1926 umzubringen. Sie wurde daraufhin in Bonn in
die Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen und über Zwischenstationen u.
a. in Göttingen, wo nach Brenners Angaben auch Versuche an Menschen
durchgeführt wurden, 1941 im mittelhessischen Hadamar vergast. Die
Nachfahren der Familie leben heute in Bornheim.

Die Erforschung der Schicksale von Opfern der NS-Euthanasie werde
dadurch erschwert, berichtete Brenner, dass sich Angehörige bis heute
schwer damit täten, diesen Teil ihrer Familiengeschichte
aufzuarbeiten. Zu groß seien mitunter die Bedenken, man könne
unterstellt bekommen, psychische Krankheiten könnten sich vererbt
haben.

Gunter Demnig, der Initiator der Stolpersteine, berichtete, dass sich
dies in den letzten Jahren etwas gebessert habe und auch die
betroffenen Einrichtungen besser bei der Aufarbeitung kooperierten.
Den Stolperstein für Gertrud Brenner hatte ihr Enkel beantragt, der
mit seiner Frau aus Bornheim nach Troisdorf gekommen war.

Die eingelassenen kleinen Steine erinnern an die Opfer der Nazi-Diktatur. | Foto: Stadt Troisdorf
Mitarbeiter des städtischen Bauhofs bereiteten den Gehweg für die Verlegung der Stolpersteine vor. | Foto: Stadt Troisdorf
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