Mammutprojekt kostet 50 Millionen Euro
Ein Edelweiß erinnert
an die Namensgeberin
Troisdorf. Eines der größten Bauvorhaben in der Geschichte der Stadt Troisdorf nimmt weiter Gestalt an. Vor dem Rohbau der neuen Getrud-Koch-Gesamtschule wurde jetzt offiziell der Grundstein gelegt.
„Eigentlich sind wir damit etwas spät dran, die ersten Mauern stehen längst“, so Bürgermeister Alexander Biber. Doch der Grundstein, der später in der Eingangshalle des neuen Schulgebäudes seinen Platz finden soll, habe eher einen symbolischen Wert. „Und dass alle Grobheit dieser Welt an starken Mauern niederfällt,“ hieß es im Richtspruch, der von Polier Nils Othmer vorgetragen wurde. Eine Hommage an die Namensgeberin der Schule, Gertrud Koch, die während des Zweiten Weltkrieges in einer Gruppe der Kölner Edelweißpiraten Widerstand gegen den Nationalsozialismus leistete.
Efstathios Tseliopoulos, ein langjähriger Wegbegleiter Gertrud Kochs, stiftete in Gedenken an die Widerstandskämpferin ein kleines Edelweiß und deren letzten fünf Briefe, die nun gemeinsam mit Zeichnungen der Schulklassen, Bauplänen, Münzgeld und einer Tageszeitung ihren Platz in der Zeitkapsel fanden.
Bis die knapp tausend Schüler in ihre neuen Klassen einziehen können, wird es noch dauern. Die Fertigstellung des neuen Gebäudes ist bis 2023 geplant, die der gesamten Schullandschaft, inklusive Mehrgenerationenpark bis 2025. „Wir liegen in der Zeit“, erklärt Raymond Liebe vom Braunschweiger pbr Planungsbüro Rohling AG, für dessen Entwurf sich die Stadt Troisdorf entschieden hatte. Allerdings sei, bedingt durch die Corona-Pandemie, der Flutkatastrophe des vergangenen Jahres sowie des Ukraine-Krieges mit Lieferengpässen für Material zu rechnen. Dennoch bleibe man vorsichtig optimistisch, den Zeitplan einhalten zu können.
Im neuen, hoch energetischen Schulgebäude werden künftig knapp tausend Schüler und 86 Lehrkräfte in 19 Unterrichtsräumen und 19 Fachräumen Platz finden. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach soll laut Biber „eine jährliche Einsparung von 95 Tonnen Kohlendioxid ergeben. Energie gespart wird auch durch die Lüftungsanlagen, inclusive Wärmerückgewinnung, mit denen jeder Klassenraum ausgestatten werden soll. „Die klassische Fensterlüftung entfällt“, so Biber. „So sparen wir Energie in Höhe von dem, was etwa 100 Vier-Personen-Haushalte pro Jahr verbrauchen“.
Stehen bleibt übrigens der sogenannte „Solitär“ mit Stadtbibliothek und Heizungsanlage. Er wird nach einer Kernsanierung optisch integriert. Der Mehrgenerationenpark, der die Stadtteile Sieglar und Rotter See verbinden soll, wird sich über eine Gesamtfläche von 15.000 Quadratmetern erstecken. Die Gesamtkosten des Mammutprojektes: 50 Millionen Euro.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Heidi Kaiser aus Troisdorf |
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