Ausstellung im Kunsthaus
Eine besondere Sammlung

Sammler Peter Kerschgens, Kunsthistorikerin Natascha Jacob und Kunsthaus-Leiter Frank Baquet (v.l.). | Foto: Stadt Troisdorf
  • Sammler Peter Kerschgens, Kunsthistorikerin Natascha Jacob und Kunsthaus-Leiter Frank Baquet (v.l.).
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Troisdorf - (den) Das Kunsthaus Troisdorf präsentiert unter dem Titel
„Nachtschattengewächse“ ausgewählte Arbeiten des Kunstsammlers
Peter Kerschgens. Im Fokus seiner umfangreichen Sammlung steht das
Medium der Zeichnung, welche er seit den 1975er Jahren zusammenträgt.
Der vom Niederrhein stammende ehemalige Lehrer für
Sonderschulpädagogik generierte so in den letzten 45 Jahren ein
unglaubliches Sammelsurium höchst qualitativer Arbeiten.

Rund 20.000 Exemplare befinden sich seither in seinem Bestand, von
denen nun im Kunsthaus Troisdorf rund 400 Arbeiten von insgesamt 100
Künstlern gezeigt werden. Zuvor war die Sammlung bereits 13-mal im
musealen Kontext deutschlandweit präsent und zeugt von der
leidenschaftlichen Aktivität des Sammlers. Mit der Werkschau
bespielen ausschließlich auch erstmals zeichnerische Arbeiten die
hiesigen Ausstellungsräume, deren Zusammenwirken eine ästhetische
Symbiose offenbart.

Mit Betreten der Räumlichkeiten eröffnet sich den Besuchern eine
wahre Wunderkammer zeichnerischer Vielfalt. Es scheint, als gäbe es
kein Ordnungssystem, das die Vielzahl und Vielfalt der Arbeiten
kategorisiert. Der Eindruck einer „wilden Hängung“ entsteht, die
dennoch formal in Bildgruppen arrangiert ist. Namen und Titel der
Künstler sucht man hier vergebens, denn diese sollen nicht über die
Qualität und den Wert des einzelnen Werkes entscheiden. Neben
bekannten Künstlern aus der Kölner Region sind es vor allem
Künstler, die auf dem Kunstmarkt nicht etabliert und nahezu unbekannt
sind.

„Wir sehen viele Dinge, die sonst nicht in Ausstellungen gezeigt
werden und im Dunklen verblühen würden“, so der Sammler. Bei
seiner Sammlungsabsicht geht es ihm auch um die
„Existenzberechtigung der Arbeiten, die nach dem Überleben
schreien“. Das Sammeln von Werken, die ohne ihn in Vergessenheit
gerieten und ein Dasein im Verborgenen verleben würden, belanglos
für den Kunstmarkt, ist sein Ansporn diese herausragenden Zeichnungen
zu sammeln und stetig der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Seine Sammlung nennt er „Ideenspeicher“ und es scheint, als ob es
keine thematischen und gestalterischen Grenzen gibt. Von abstrakten
Tuschezeichnen über Aktstudien mit Kohle gezeichnet bis zu
collagierten Zeichnungen fabelhafter Wesen oder detaillierten
Landschaftszeichnungen – Kerschgens gesammelte Zeichnungen bilden
jede Facette dieses Mediums ab. Der Betrachter wird angeregt,
„Vergleichendes“ im Raum zu finden, um das einzelne Werk in das
Gesamte einzuordnen. Manchmal erspäht er bereits in einer Gruppe
mehrere Arbeiten mit der gleichen Handschrift. Manchmal macht er diese
Entdeckung erst in einer weiteren Gruppe, in einem anderen Raum.

Eröffnung der Ausstellung ist am Sonntag, 7. April, um 11 Uhr im
Kunsthaus, Mülheimer Straße 23. Die Finissage findet statt am
Sonntag, 5. Mai, um 11.30 Uhr.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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