Neujahrsempfang der Stadt
Feldlerchen pfeifen auf das Neubaugebiet
Troisdorf - 230 Hände hatte Troisdorfs Bürgermeister Klaus Werner Jablonski beim
traditionellen Neujahrsempfang der Stadt zu schütteln. Die Gäste
kamen aus allen gesellschaftlichen Bereichen ins Rathaus. Seine
Neujahrsansprache eröffnete der erste Bürger der Stadt mit einer
Bemerkung zur aktuellen Bundespolitik. 105 Tage nach der Wahl sei es
noch zu keiner Regierungsbildung gekommen, monierte er. „Die
Parteien sollen politische Verantwortung übernehmen und sich
kompromissbereit zeigen. Wer 30 Prozent erhält, kann nun mal nicht
100 Prozent des Parteiprogrammes durchsetzen.“
Jüngeres Stadtbild
Die Stadt mache derzeit eine Verjüngungskur, lenkte Jablonski den
Blick vor die eigene Haustür. Wichtige Bereiche würden urbaner,
moderner und funktioneller. Unter anderem erhält der Bahnhof nach
vielen Jahren und langen Verhandlungen ein neues, modernes Gesicht. In
das neue Bahnhofsgebäude werden unter anderem ein Hotel der
B&B-Gruppe, ein Fitnessstudio, die Tanzschule Breuer sowie eine
Filiale der VR-Bank Rhein-Sieg einziehen.
Das Thema städtischen Finanzen umriss Jablonski nur kurz. Da in
diesem Jahr der Ende 2016 beschlossene Doppelhaushalt greife, gab es
hier keine großen Neuerungen zu berichten.
Was seit 68 Jahren herbeigesehnt wurde, konnte 2017 endlich realisiert
werden: die Umgehung Sieglar/Eschmar (L 332n). Sogar früher als zu
Baubeginn gedacht, wurde der erste Bauabschnitt im August seiner
Bestimmung übergeben. „Hier hat uns der Landesbetrieb tatsächlich
überholt“, erklärte Jablonski. Denn das Geld für die
Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes stehe erst im städtischen
Haushalt 2018. Er sei optimistisch, dass nun bald mit den
Anschlussarbeiten begonnen werden könne.
Von einer ungeplanten Verzögerung beim Bau der 80 neuen Wohneinheiten
in der Eschmarer Gartenstadt berichtete der Bürgermeister. Der Grund:
Sechs Feldlerchenpaare haben auf dem Baugelände ihr Zuhause gefunden.
Bevor die Bagger anrücken, müssen nun neue Reviere für die
besonders geschützten Vögel her. „Das ist durchaus aufwendig, denn
es gibt einen ganzen Maßnahmenkatalog zu erfüllen“, so Jablonski.
Ganz nach Plan laufe indes die Neugestaltung der Fußgängerzone, die
in diesem Jahr abgeschlossen sein wird.
Sekundarstufenzentrum
wird neu gebaut
Nicht neu gestaltet, sondern neu gebaut wird das ehemalige
Sekundarstufenzentrum in Sieglar, in dem jetzt die zweite Gesamtschule
der Stadt untergebracht ist. „Eine Sanierung des in die Jahre
gekommenen Gebäudes ist aufwendiger als ein Neubau“, erklärte er.
In Kürze soll ein Architektenwettbewerb angestoßen werden.
Geschätzte 40 Millionen Euro soll der Neubau kosten. Der Baubeginn
sei jedoch nicht vor 2019 geplant.
Der Bürgermeister kam auch auf das Thema Flüchtlinge zu sprechen:
„Die Situation hat sich entspannt, im Januar 2018 haben wir keine
neuen Flüchtlinge mehr zugewiesen bekommen, so dass wir uns jetzt von
einigen angemieteten Unterkünften trennen können“, erklärte
Jablonski.
- Heidi Kaiser
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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