Blütenpracht für Sternenkinder

„Garten der Stille“ in Sieglar neu gestaltet

Sieglar - Der „Garten der Stille“, eine Grabstätte für totgeborene Kinder
auf dem Sieglarer Parkfriedhof ist neu angelegt worden. Seit dem Jahr
2009 gibt es diesen Trauerort, für dessen Schaffung sich damals der
Arbeitskreis „Ein Hauch von Leben“, ein Team aus Hebammen, Ärzten
und der Krankenhausseelsorge stark gemacht hatte. Endlich konnten dort
auch so genannte „Sternenkinder“ bestattet werden, die mit einem
Geburtsgewicht von unter 500 Gramm kein Recht auf Bestattung hatten.
„Für die Trauer der Eltern spielt das Gewicht ihrer Kinder keine
Rolle“, weiß Pfarrerin Ulrike Temme, Mitglied des Arbeitskreises
und Seelsorgerin am Sankt Johannes Krankenhaus. Die Bestattung eines
tot geborenen Kindes habe eine große Bedeutung für das
Abschiednehmen und Trauern.

Mit dem „Garten der Stille“ haben die Eltern einen Ort, an dem sie
ihr Kind „besuchen“ können. Einen würdevollen Raum, um zu
trauern und sich zu erinnern. Und sie selbst werden als Hinterbliebene
begriffen und anerkannt als Eltern eines verstorbenen Kindes. Angelegt
ist die Grabstätte unweit der Trauerhalle als offener Steinhalbkreis,
als Symbol für einen unvollendeten Lebenskreis.

Findlinge, Bodendecker und Stauden, die für eine ganzjährige
Blütenpracht sorgen, umsäumen die neu angelegten Wege, an Bänken
können sich Hinterbliebene niederlassen, um nah bei ihren
Sternenkindern sein.

Neben dem Förderverein am Sankt Johannes Krankenhaus haben zahlreiche
Unternehmen und Personen an der Umsetzung mitgewirkt, darunter
Bestattungen Krechel, Gartenbau Schlimgen, Neff Stein-Design, der
Lions Club und die VR Bank Rhein-Sieg.

- Heidi Kaiser