18 Jahre "Runder Tisch Soziales"
Gegen Ausgrenzung und für soziale Teilhabe
Troisdorf. „Der runde Tisch Soziales ist sozusagen erwachsen geworden“, stellten Ute Lange (Mitarbeiterin in der offenen Sozialarbeit der Diakonie An Sieg und Rhein) und Ulrich Pollheim (Vorstand der Diakonie An Sieg und Rhein) fest. Anlässlich des aktuellen Treffens der Mitglieder in der evangelischen Friedenskirchengemeinde in Oberlar bestätigten die Verantwortlichen das offizielle 18. Bestehen des Netzwerkes.
Ende 2005 gründete man auf Initiative der beiden evangelischen Kirchengemeinden und des Diakonischen Werkes den „Runden Tisch Hartz IV“. „Damals war ich noch aktiver Pfarrer an dieser Gemeinde. Der Ursprung war, dass ein sozialer Lageplan von Troisdorf entwickelt wurde“, erinnert sich Ulrich Pollheim noch sehr gut. „Mittlerweile umfassen die Themen alle sozialen Bereiche und nicht nur Probleme mit dem Jobcenter“, ergänzt Ute Lange, die seit 2018 gemeinsam mit Gabriele Reuter-van Husen von „pro familia“ das Organisationsteam für den Runden Tisch bildet.
Zweimal im Jahr treffen sich die Mitglieder regelmäßig in diversen Räumlichkeiten. Das Ziel ist vorrangig das Kennenlernen und der Austausch zwischen den sozialen Trägern in der Stadt, darüber hinaus aber auch die Zusammenarbeit mit den Behörden und dem Jobcenter zu verbessern. Das Jobcenter wirkte lange Jahre als Gast bei den Sitzungen mit, bevor man 2022 fester Bestandteil der Runde wurde. Des Weiteren finden sich Vertreter von Kirchengemeinden, den Wohlfahrtsverbänden, Frauenhäusern, Mieterbund, Verbraucherzentrale sowie der Verwaltung auf der Teilnehmerliste. Wichtig ist jedoch, dass immer die gleichen Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen, um so eine größere Vertrauensbasis zu schaffen. „Das macht es für alle einfacher, wenn man sich gut kennt“, erklärt Ute Lange.
Berichte aus den Arbeitsbereichen, genauso Informationen zu gegenwärtigen Angeboten, fließen kontinuierlich in die Tagesordnung ein. Im Gespräch werden relevante soziale Punkte aufgegriffen und die Entwicklungen in der Politik mit einbezogen. „Wir recherchieren, welche Themen gerade aktuell sind und wie man diese angehen kann. Wenn es neue Beratungsangebote gibt, die darauf reagieren, vertiefen wir es.“ Seit Jahren beschäftigen die wachsende Wohnungsnot und stetig steigende Armut den Runden Tisch, doch momentan sind die Probleme akuter denn je. „Wir versuchen die Entwicklungen heute umfassender anzugehen. Das zeigt sich bei uns in der Diakonie dann zum Beispiel in der integrierten Sozialberatung. Wenn jemand zur Suchthilfe kommt, hat er außerdem wahrscheinlich andere soziale Probleme. Das versuchen wir mittlerweile in der neuen Beratungsstrategie mit abzudecken“, so Ulrich Pollheim. „Aber ohne den Runden Tisch Soziales gäbe es ebenfalls keinen Inklusionsbeirat.“
Viele wichtige Angelegenheiten werden hier angesprochen und ausdiskutiert. „Sicherlich gibt es auch Kontroversen und lebendige Diskussionen, doch sind wir immer gut auf der sachlichen Ebene unterwegs“, fügt Ute Lange hinzu. Mit ihrem Engagement schaffen es die Mitglieder, sich gegen Ausgrenzung und für soziale Teilhabe einzusetzen, erreichen so eine Verbesserung der Lebenssituation und der Eigenständigkeit ihrer Klienten. Ergo: Sie bringen sich insgesamt für alle bedürftigen Menschen in Troisdorf ein.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Dirk Woiciech aus Siegburg |
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