Ortsring Kriegsdorf
Gemeinsame Aktion für eine saubere Umwelt
Kriegsdorf. Fast 200 Kinder aus sechs Kindergärten bewegten sich in auffälligen Warnwesten und gewappnet mit Müllsäcken, Greifzangen und Bollerwägen durch den Stadtteil Kriegsdorf in Richtung des Dorfplatzes „Rosenhügel“: Im Rahmen der „Fünften Kriegsdorfer Umwelttage“, organisiert vom Ortsring, beteiligten sich Kinder der Städtischen Kindertagestätte Reichensteinstraße, der Kita Sankt Nikolaus, der Kita „Heidepänz“, der der Kiku Zauberwald, der Kita Evrystraße und der CJD Kita vom Moosbeerenweg, die zuvor von ihren Erziehern intensiv auf den Themenkomplex der Nachhaltigkeit vorbereitet worden waren.
Am Ende konnten die Kinder aber nicht nur ein vom Ortsring Kriegsdorf spendiertes wohlverdientes Eis vom italienischen Eismann Mario entgegennehmen. Vor der Eisstärkung erhielt jedes Kind für seine Dienste eine Urkunde, bevor es dann auch einmal in ein richtiges Feuerwehr- und Polizeiauto einsteigen durfte.
Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen beantworteten dort Matthias Esser von der Freiwilligen Feuerwehr Kriegsdorf, der Bezirksbeamte Troisdorfer Polizei, Sascha Kopp, und drei Beamte des Troisdorfer Ordnungsamtes die vielen Fragen der Kinder. Sie alle und auch Bürgermeister Alexander Biber beteiligten sich an der Ausgabe der Urkunden an die Kinder.
Am Samstag waren dann „die Großen“ an der Reihe. Bei gutem Wetter befreiten die verschiedenen Gruppen schwerpunktmäßig die Kriegsdorfer Umgehungsstraßen K29 und L332 N von Fastfoodverpackungen, Schnaps- und Bierflaschen, hunderten von Zigarettenkippen, Kaffeebechern, Mundschutzmasken und vielen anderen unappetitlichen Dingen, die hier gewissenlose Auto- und LKW-Fahrer täglich aus ihren offenen Wagenfenstern heraus einfach in die Grünstreifen hinauswerfen.
Einem besonderen Müll-Problemgebiet widmete sich die Jugendfeuerwehr Kriegsdorf-Spich, die mit neun Jugendlichen zum Helfen antrat. Unter der Leitung ihres Ausbilders Stefan Heitmann sammelten sie Unmengen von Abfall rund um den Spielplatz und das Erholungsgebiet am Rotter See. Auch mit Unterstützung Robert Pietza und Martin Thomas vom Städtischen Bauhof, die beim Abtransport des vielen Mülls fast nicht mehr nachkamen.
„Es ist ein Dilemma!“ so der Organisator Joachim W. Bohn vom Ortsring Kriegsdorf: „Einerseits freuen wir uns natürlich über den schönen Erfolg unserer jährlichen Müllsammelaktionen. Insbesondere der präventive Charakter bei der pädagogischen Früherziehung hat hier einen ganz hohen Stellenwert. Andererseits haben wir aber auch das Gefühl, dass die achtlose und in vielen Fällen auch beabsichtigte Vermüllung unserer Straßen und unserer Grünflächen von Jahr zu Jahr zunimmt. Viele Menschen sind hierüber zunehmend frustriert, einige resignieren. Hier sind neben präventiven auch unbedingt die repressiven Maßnahmen, also die Verfolgung und Bestrafung der Verursacher zu forcieren“, so Bohn. „Eigentlich ist es sehr traurig, dass solche Müllsammelaktionen überhaupt erforderlich sind. Hier muss sich dringend etwas ändern! Insbesondere die Politik ist gefordert, hierfür endlich die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Aber auch jeder Einzelne darf über das Fehlverhalten anderer nicht weiter hinwegsehen, hier ist mehr persönliche Zivilcourage gefordert!“
Insbesondere die Kinder hatten weder unheimlich Spaß an dieser gemeinsamen Aktion und hinterher wurden die Veranstalter gebeten, unbedingt die „Sechsten Kriegsdorfer Umwelttage“ im nächsten Jahr in Angriff zu nehmen. Diese tolle Aufmunterung, aber auch eine erhaltene Auszeichnung vom Veranstalter des World Cleanup Days Deutschlands für den Ortsring Kriegsdorf, motiviert aber dann doch für weitere Aktionen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.