40 Jahre Abenteuerspielplatz

Hier finden Kinder Spiel, Spaß und Geborgenheit

Troisdorf. Mit rund 80 Gästen hat der Abenteuerspielplatz im Stadtteil Friedrich-Wilhelms-Hütte seinen 40. Geburtstag gefeiert. Unter den Geladenen waren Freunde, Kooperationspartner sowie ehemalige und aktive Unterstützer. „Sonst tummeln sich hier Kinder und Jugendliche, heute nutzen wir in aller Ruhe die Gelegenheit für ein großes Dankeschön an all diejenigen, die den Abenteuerspielplatz am Laufen halten“, erklärt Stefan Müller-Gerdes, Vorsitzender des Fördervereins der Einrichtung. Gefeiert wurde in den neuen Räumlichkeiten, die dem Abenteuerspielplatz nun neben dem 4500 Quadratmeter großen Außengelände von städtischer Seite zur Verfügung stehen. Die ehemalige Unterkunft, eine 30 Jahre alte „Baracke“, war komplett marode und musste abgerissen werden. Mit dem benachbarten Stadtteilhaus, das nach dem Umzug des Jugendamtes frei geworden war, hat die Einrichtung nun ein großzügiges neues Domizil. „Ein riesiger Glücksfall“, betont Müller-Gerdes. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Stadt habe man die Räume modernisieren können, so dass nun viel mehr Platz zur Verfügung stünde. „Wir haben sogar einen Tobe- und einen Musikraum“, freut sich Nico Schnettker. Er kannte den Abenteuerspielplatz bereits als kleiner Junge. „Ich bin quasi mit ihm groß geworden“, so Schnettker, der sogar ein Jahr Freiwilligendienst in der Einrichtung leistete und heute dem Vorstand des Fördervereins angehört. „Mit meinem Engagement möchte ich etwas von dem zurückgeben, was ich als Kind bekommen habe.“ Aus eigener Erfahrung wisse er, wie unfassbar wichtig der Abenteuerspielplatz für viele Kinder sei. „Sie haben die Freiheit, zu kommen und zu gehen, wann sie wollen und vor allem dürfen sie mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Hier finden sie Ansprechpartner auf Augenhöhe“.

Tiere spielen große Rolle

Tatsächlich konnten durch Aktionen wie Kinder-Wahlen oder Kinder-Klima-Kämpfer auch schon die Kleinsten lernen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Für große Entscheidungen kommt das Kinderparlament zusammen. Beispielsweise wenn es darum geht, den Tieren, die auf dem Gelände leben, einen Namen zu geben. Die Vierbeiner spielen in der Geschichte des Abenteuerspielplatzes eine große Rolle. Ponys, Esel, Ziegen und Vögel – die tierischen Freunde wurden und werden von den Kindern sehr geschätzt, liebevoll versorgt und sind wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Groß ist die Trauer jedesmal, wenn ein Vierbeiner stirbt. Doch der Tod gehört nun mal zum Leben dazu.

Einmal hat es einen großen Streik gegeben. Damals wurden Pony Toni und Esel Felix von Unbekannten misshandelt wurden eine große Protestwelle samt Demonstration mit Plakaten war die Folge.

Täglich bis zu 80 Kinder

Zurzeit läuft der Betrieb in der Einrichtung wegen diverser Umbauarbeiten auch im Außenbereich eingeschränkt. „Wir hoffen, im nächsten Sommer wieder komplett öffnen zu können“, ist Schnettker zuversichtlich „Im Moment haben wir rund 40 Kinder täglich hier, im Regelbetrieb sind es locker doppelt so viele“. Seit dem Jahr 2000 bekommen die kleinen Besucher im Alter zwischen sechs und 16 Jahren auch ein warmes Mittagessen, das dankbar angenommen wird. „Die Kinder kommen aus allen sozialen Schichten“, berichtet Müller-Gerdes. „Sie begegnen sich hier dank eines langjährigen, engagierten Betreuerteams in familiärer Atmosphäre und vor allem ohne Vorurteile“. Diese Erfahrung bestätigt auch Leiter Simon Brücken. „Beim gemeinsamen Spielen lernen die Kinder ganz nebenbei Sozialverhalten, Toleranz und sich für Sachen zu engagieren, die ihnen wichtig sind“, so der Erzieher. Dies sei das Erfolgsrezept der Einrichtung.