Zepter ist restauriert

Insignie in neuem Glanz

Troisdorf - (uzk) Wer stellt schon gerne das Zepter in den Schrank? Der noch
amtierende Troisdorfer Prinz, Frank Radermacher, hatte damit Probleme.
Statt das Prinzenzepter an seine Nachfolger in der nächsten Session
zu übergeben, sollte es in eine Vitrine des Karnevalsmuseum wandern.
Das gute Stück war in die Jahre gekommen und hatte stark gelitten.
Selbst nach zahlreichen Restaurierungen war es für Auftritte während
der Session einfach nicht mehr geeignet. Frank Radermacher ließ das
nicht ruhen. Immerhin war das Zepter 1938 vom damaligen Prinz Willem
I. Richarz gestiftet worden, verbunden mit dem Wunsch, es den
jeweiligen Tollitäten für ihre Session zur Verfügung zu stellen. In
Holger Steffens, Regionaldirektor der KSK Köln und Sprecher des
Senats vom Festausschuss Troisdorfer Karneval, hatte er schnell einen
Verbündeten zur Rettung des Prinzenzepters gefunden. Mit Ingo
Telkmann von der Firma SOTOS, Studio für Schmuck Kunst aus Köln
machten die beiden den geeigneten Fachmann für die Restaurierung aus.
„Schon gleich zu Beginn, stellte ich fest, dass hier viele
Arbeitsschritte erforderlich sind. Interessante Arbeiten die perfekt
in die Ausbildung von Goldschmieden passen“, erzählt Ingo Telkmann.
Er ist Präsident des Vereins „Fest in Gold“, der sich der
Förderung von Junggoldschmieden widmet. Deshalb wirkten auch zwei
Auszubildende bei der Restaurierung mit. Rund 70 Stunden hat Telkmann
gemeinsam mit Anna Hörper und Nina Krupa in die Aufarbeitung des
kostbaren Zepters investiert. Dabei wurde das Zepter komplett zerlegt
und wieder aufgebaut. Die Mühe hat sich gelohnt. Bei der Übergabe
strahlte es wieder in vollem Glanz, bis auf eine Kleinigkeit. Früher
war in der Spitze des Kleinods eine Glühbirne installiert. Darauf hat
man verzichtet. Künftige Tollitäten haben also nicht mehr „die
Lampe an“.

Die Kosten für die Restaurierung tragen die Kreissparkasse Köln und
die Mitglieder des Troisdorfer Prinzenstammtischs.