Europa zu Gast am HBG
Interkultureller Austausch

Das Heinrich-Böll-Gymnasium war der erste Gastgeber und hat die Auftaktveranstaltung mit einem entsprechenden Programm ausgerichtet. | Foto: Schule
  • Das Heinrich-Böll-Gymnasium war der erste Gastgeber und hat die Auftaktveranstaltung mit einem entsprechenden Programm ausgerichtet.
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Sieglar - (den) Gemeinsam mit vier europäischen Austauschpartnern widmen sich
29 Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 des Heinrich-Böll-Gymnasiums
für zwei Jahre dem „Erasmus+“-Projekt „World War II – Our
history and its cultural legacy“ („Der Zweite Weltkrieg – Unsere
Geschichte und sein kulturelles Erbe“). Nun fand das erste Treffen
zwischen den Schülern und ihren Austauschpartnern aus Frankreich,
Tschechien, Polen und Griechenland in Troisdorf statt.

„Erasmus+“ ist ein Förderprogramm der Europäischen Union mit dem
Ziel der Förderung transnationaler Zusammenarbeit und des
interkulturellen Lernens. Erstmals nimmt das Heinrich-Böll-Gymnasium
an einem „Erasmus+“-Projekt teil, um das im Schulprogramm
verankerte „Lernen für Europa und die Welt“ für die jugendlichen
Schüler persönlich erfahrbar zu machen.

Nach zahlreichen Vorbereitungstreffen zur Planung des ersten Besuchs
der ausländischen Gäste fand am ersten Tag des Austauschs ein
Kennenlernabend statt. Den Schülern wurde Gelegenheit geboten, ihre
Schulen und Städte zu präsentieren und erstmals persönlich in der
Fremdsprache Englisch mit ihren Austauschpartnern ins Gespräch zu
kommen.

In einem Wettbewerb wurde außerdem aus Vorschlägen aller fünf
teilnehmender Länder ein Logo für das gemeinsame Projekt
ausgewählt. Das Gewinnerlogo der griechischen Partner zeigt die
Flaggen sowie zentrale Sehenswürdigkeiten der Hauptstädte der fünf
Partnerländer und geht mit den Abbildungen der Europaflagge sowie von
Friedenstauben auf ein weiteres zentrales Ziel des
„Erasmus+“-Projekts ein: die Sicherung von Frieden innerhalb der
europäischen Union durch den interkulturellen Austausch.

Am zweiten Tag unternahm die gesamte Gruppe einen Ausflug zu der
ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang in Schleiden. Dort nahmen die
Schüler an englischsprachigen Geländeführungen teil und wurden
über die Ausbildung junger Männer zu Führungsfunktionären in den
Jahren 1936 bis 1939 informiert. Dabei konnten sie die NS-Zeit aus der
Perspektive der Täter reflektieren und Einblicke darin gewinnen,
welchen Einfluss Erziehung und Bildung auf junge Menschen haben
können. Die gewonnen Erkenntnisse hielt eine Kleingruppe der
deutschen Schüler in Filmaufnahmen und Interviews fest, welche in der
Nachbereitung des Projekts zur Gestaltung eines Dokumentarfilms
genutzt werden.

Nach einem gemeinsamen Essen in der Schulmensa wurden die Schüler von
ihren Gastfamilien in Empfang genommen, bevor die Gruppe am dritten
Projekttag Köln besuchte. Dort nahmen die Schüler zunächst an einem
Rundgang zum Thema „Auf den Spuren der Edelweißpiraten“ teil und
erhielten anschließend eine Führung im NS-Dokumentationszentrum.
Nach einer Besichtigung der Zellen des ehemaligen Hausgefängnisses
der Gestapo beschäftigten sich die Schüler in Workshops intensiv mit
den Biografien ehemaliger Insassen sowie einzelner Inschriften in den
ehemaligen Zellen und gestalteten Plakate zu ihren Ergebnissen.

Am vierten Projekttag fuhr die Gruppe nach Remagen, wo sie zunächst
die Kapelle „Schwarze Madonna“ am Rheinufer besuchte, welche an
das Lager für deutsche Kriegsgefangene erinnert, und anschließend an
englischsprachigen Führungen im Friedensmuseum teilnahm.

In Workshops wurden des Weiteren Einzelschicksale von Lagerinsassen
durch vorbereitete Referate der deutschen Schüler beleuchtet.
Besonders beeindruckte dabei die Vorstellung eines Zeitzeugens,
welcher vor den Weihnachtsferien das Heinrich-Böll-Gymnasium besucht
und von seinen persönlichen Erfahrungen als jugendlicher
Kriegsteilnehmer in der Nähe von Koblenz berichtet hatte.

Zum Abschluss bastelten die Schüler Friedenstauben mit
Friedensbotschaften, welche bei der Präsentation der Ergebnisse aller
Projekttage am Nachmittag in der Spielothek des
Heinrich-Böll-Gymnasiums ausgestellt wurden. Bei einem gemütlichen
Beisammensein klang der Besuch der ausländischen Partner in Troisdorf
aus, bevor diese ihre Heimreisen antraten.

Nach einer intensiven und spannenden Woche in Deutschland freuen sich
die Schüler des Heinrich-Böll-Gymnasiums nun auf die bis Mai 2020
stattfindenden Gegenbesuche bei den ausländischen Austauschpartnern
mit weiteren vertiefenden Einblicken in die Geschichte und Kulturen
Europas.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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