Schutz von Fledermäusen
Jeder kann etwas für den Erhalt tun

Foto: pixabay

Troisdorf - (den) Fledermäuse gehören zu den wenigen Tieren, die lautlos in der
Nacht fliegen. Breitflügelfledermaus, Zwergfledermaus und
Wasserfledermaus sind die häufigsten Vertreter der in Deutschland
vorkommenden 25 Arten, wovon 17 Arten in der Gefährdungskategorie der
Roten Liste geführt werden. Auch im Troisdorfer Stadtgebiet sind
diverse Fledermausarten anzutreffen. Die Hauptgründe für die
Gefährdung der Fledermäuse sind Nahrungsmangel, Mangel an geeigneten
Quartieren und der Einsatz von giftigen Stoffen.

Fledermäuse ernähren sich in der Regel von Insekten, die nacht- oder
dämmerungsaktiv sind, insbesondere von Fliegen, Mücken,
Heuschrecken, Nachtfaltern. Bei der Jagd verlässt sich die
Fledermaus, auch wenn sie gut sehen kann, auf ihren Gehörsinn unter
Nutzung von Ultraschall-Echos. Nach dem Winterschlaf sind die Tiere
vom Frühjahr bis zum Herbst aktiv. Sie fressen pro Nacht bis zu einem
Drittel des eigenen Körpergewichtes, also bis zu zehn Gramm oder bis
zu 2 kg in einem Jahr. Fledermäuse tragen somit zur biologischen
Schädlingsregulierung bei. Leider sind Insekten oft mit
Pflanzenschutzmittel belastet. Die mit der Nahrung aufgenommenen Gifte
häufen sich in den Tieren an und schwächen sie und den Nachwuchs.
Fledermäuse sind deshalb nicht nur auf eine ausreichende Menge an
Insekten angewiesen, sondern auch auf unbelastete Insekten.

Der Mangel an geeigneten Quartieren ist ein weiterer Faktor, der
Fledermäuse gefährdet. Die Tiere brauchen im Winter Quartiere in
Höhlen, Stollen oder Kellern und im Sommer Schlafplätze, wie
Altholzbestände, Dachstühle.

Höhlen und Stollen dürfen als Winterquartiere deshalb gemäß dem
Bundesnaturschutzgesetz in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März nicht
betreten werden. Altholzbestände sind in Forstflächen möglichst zu
erhalten und Bäume mit Höhlungen, die durch Fledermäuse besiedelt
werden können, sollten nach Möglichkeit stehen bleiben. Weiter
gehört der Schutz und Erhalt von vielfältigen Strukturen in der
Landschaft wie Hecken und Alleen dazu.

Fledermäuse zählen zu den Kulturfolgern, da sie zum Teil in
Gebäuden leben. Jeder kann daher etwas für die Tiere tun,
beispielsweise indem Dächer nicht hermetisch verschlossen werden, auf
den Dachböden keine giftigen Holzschutzmittel eingesetzt oder die
Tiere nicht vertrieben bzw. im Winter nicht gestört werden. Das
Anbringen von Fledermauskästen hilft dann, wenn natürliche Quartiere
fehlen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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