Der Wertschätzung Ausdruck verleihen
Kein Brandschutz ohne Ehrenamt
Troisdorf - Finanzielle Anerkennung für aktive Feuerwehr-Mitglieder soll
ausgebaut werden
„Es geht nicht nur um eine Anerkennung, sondern auch darum, einen
Anreiz zu setzen“, erläuterte Bürgermeister Alexander Biber. Die
Stadt Troisdorf möchte die ehrenamtlichen Bemühungen der
Freiwilligen Feuerwehr massiv fördern.
„Den Einsatz für die Allgemeinheit lässt sich nicht hoch genug
bewerten“, ergänzte Stadtkämmerer Horst Wende. Die Feuerwehr
Troisdorf verfügt über 230 aktive Mitglieder der Einsatzabteilung,
100 Mitglieder der Jugendfeuerwehr, 60 der Ehrenabteilung und 47
besetzen Positionen als Funktionsträger.
Obendrein hat das Engagement für die Gefahrenabwehr häufig
Auswirkungen auf Berufs- und Familienleben. „Oftmals muss man zum
Beispiel Geburtstage verlassen, weil ein Einsatz ruft“, legte Stefan
Gandelau, Leiter der Feuerwehr, dar. Außerdem wird von den
Mitgliedern eine mindestens 120-stündige Ausbildung, Fortbildungen,
Leistungsnachweise sowie hohe körperliche Kondition gefordert, wenn
sie 365 Tage im Jahr rund um die Uhr der Öffentlichkeit zur
Verfügung stehen.
Deshalb will die Verwaltung nun rund 160.000 Euro in die Hand nehmen,
um der Wertschätzung Ausdruck zu verleihen. Zuerst einmal ist
geplant, die Aufwandsentschädigung für Funktionsträger um das
Fünffache anzuheben. „Die letzte Anpassung gab es 2005“, so
Stefan Gandelau. In den Jahren von 2005 bis 2020 waren im Etat
jährlich 30.000 Euro festgeschrieben.
Ein vollumfänglicher Brandschutz mit rein hauptamtlichen Kräften ist
heutzutage nicht mehr möglich. Zusätzlich strebt man für alle
aktiven Ehrenamtler eine Motivationspauschale an. Diese kann bis zu
100 Euro betragen, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. „Das
haben wir uns von dem Kölner Modell abgeguckt“, schilderte Stefan
Gandelau. Ebenfalls soll sie zu teamorientierten Maßnahmen zur
Förderung von Gruppendynamik und Zusammenhalt der Einheit dienen.
Ferner fließen in die Überlegungen mit ein, den Mitgliedern der
Löschgruppen bestimmte Gebühren zu erlassen, zum Beispiel für
Ausweise, Führerscheine und Stadtbibliothek.
Ansonsten stehen weitere Schritte für die Förderung des Nachwuchses
auf der Agenda. „Die Feuerwehr ist ein wesentliches Element unseres
Gemeinwesens. Auf ihre Leistungsfähigkeit sind alle Bürger
angewiesen. Deshalb ist auch der Nachwuchs der Feuerwehr wichtiger
denn je. Es ist unerlässlich, junge Menschen für die Aufgaben der
Feuerwehr zu begeistern, damit in Zukunft ehrenamtliches Engagement
gesichert ist. Dem dienen unter anderem die vorliegenden
Maßnahmen“, betonte Bürgermeister Alexander Biber.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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