Einweihung der Lehrwerkstatt
„Lernen mit Anfassen“

Vertreter der Mitgliedsunternehmen, aus Wirtschaft und Politik waren zur Eröffnung gekommen. | Foto: uzk
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  • Vertreter der Mitgliedsunternehmen, aus Wirtschaft und Politik waren zur Eröffnung gekommen.
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Friedrich-Wilhelms-Hütte - (uzk) Zahlreiche Gäste aus Wirtschaft und Industrie, Landrat
Sebastian Schuster, IHK-Präsident Stefan Hagen und Bürgermeister
Klaus-Werner Jablonski waren zur offiziellen Einweihung des Neubaus
der IGK Lehrwerkstatt (Josef-Kitz-Straße 9) gekommen. Diese ist
Bestandteil der neu gegründeten Bildungs-Akademie Bonn/Rhein-Sieg.
Auf 700 Quadratmetern, aufgeteilt in Lehrwerkstatt und
Schulungsräume, erhalten hier bis zu 150 Auszubildende ihre
Qualifizierungen in Kunststoffberufen.

Die Abkürzung IGK steht für die Interessengemeinschaft Kunststoff.
Gründer war 2002 Harald Braschoß, Vorstandsvorsitzender der IGK und
Chef der Niederkassler Steuerberatungsgesellschaft BWLC. In der
Gemeinschaft arbeiten Unternehmen der Kunststoffbranche aus der Region
„Köln-Bonn-Rhein-Sieg“ eng zusammen. Ihr gehören mehrheitlich 40
kleine oder mittelständische Betriebe an. Mit rund 2.500 Mitarbeitern
werden Jahresumsätze von zusammen über 350 Millionen Euro
erwirtschaftet. Die beteiligten Betriebe produzieren, bearbeiten und
verarbeiten Kunststoffe, forschen und entwickeln mit an diesem
Werkstoff und den damit verbundenen Technologien. Alle haben eines
gemeinsam: Sie brauchen Fachkräfte und an denen herrscht Mangel.

Ausbildung als wichtiger Motor der Wirtschaft

Schon seit 2009 betreiben die Mitgliedsbetriebe die Ausbildung von
Jugendlichen in einer mehrteiligen Verbundausbildung. Die Idee dazu
hatte Harald Braschoß. In Gesprächen in seiner Kanzlei hörte er
immer wieder Kundenklagen zum Fachkräftemangel und zum Thema
Ausbildung. Denn für eine eigene duale Ausbildung waren einige der
Betriebe zu klein. Ihm wurde klar, dass hier dringend etwas getan
werden muss, um auch in Zukunft auf qualifizierte Mitarbeiter
zurückgreifen zu können. „Sie sind wesentlicher Bestandteil
erfolgreicher Unternehmen. Der Weg zur Unterstützung und der Zugang
zu Fördermitteln für die Verbundausbildung war mühsam und
nervenaufreiben“, erklärte Braschoß bei der Eröffnung der neuen
IGK-Lehrwerkstatt.

Praxisbetonte Ausbildung

Einer der Mitstreiter an seiner Seite, Heinz Palkoska, zuständig für
die Verbundausbildung, schüttelte dabei zustimmend den Kopf. „Mit
den zukünftig 150 Ausbildungsplätzen gehört unsere Lehrwerkstatt zu
den größten Ausbildungsbetrieben für technische Berufe in der
Region. Auch der Troisdorfer Bürgermeister betonte die Bedeutung
dieser Lehrwerkstatt: „Troisdorf ist einer der wichtigsten
Kunststoffstandorte weltweit. Die Verbundausbildung der IGK-Akademie
ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses
für diese Branche.“ Die Ausbildungseinrichtung hat sich als Ziele
die duale Ausbildung, die Förderung von Anschlussausbildungen wie
Techniker, Meister oder Bachelor gesetzt. Außerdem wird es mit
Unterstützung der Rentenanstalt Umschulungen geben. Die Bundesagentur
ist bei Teilqualifizierungen, beispielsweise von Maschinen- und
Anlagenführern, mit im Boot. In Vorbereitung ist mit „START NRW“
die Berufseinstufung von Flüchtlingen, begleitet von
Deutschunterricht.

„Lernen mit Anfassen“ lautet das Motto in der Lehrwerkstatt. Davon
konnten sich die Gäste bei einem Rundgang überzeugen. Gleichzeitig
wurde sichtbar, dass die Lehrwerkstatt von den Mitgliedsunternehmen
durch Maschinen, Material und Werkzeuge aktiv mitgestaltet wird.

Für die Zukunft ist eine Übungsfirma geplant, die über die
Prozessplanung und technische Kommunikation bis zur Realisierung
realer Produkte für die Mitgliedsunternehmen produzieren soll. An 14
gestifteten, untereinander vernetzten Computern können die Azubis 2D-
und 3D-Zeichnungen erstellen und sich dem Thema Industrie 4.0 nähern.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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