Troisdorf-Straße im Kosovo
Mushtisht ist Partnerstadt

Die Troisdorfstraße entdeckt: v.l. Bürgermeister Shaqir Mala, Vize-Bürgermeister Jörg Kaiser, Übersetzer Fadil Hamzaj und Peter Sonnet. | Foto: Stadt Troisdorf
  • Die Troisdorfstraße entdeckt: v.l. Bürgermeister Shaqir Mala, Vize-Bürgermeister Jörg Kaiser, Übersetzer Fadil Hamzaj und Peter Sonnet.
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Troisdorf/Mushtisht - Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung führt gemeinsam mit Engagement Global, der Bonner
„Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“, das Projekt
„Kommunale Nachhaltigkeits-Partnerschaften“ zwischen deutschen
Städten und Kommunen in Südosteuropa durch. Daran beteiligen sich
auch die Stadt Troisdorf und ihre Patengemeinde Mushtisht im Kosovo.
Kürzlich reiste eine dreiköpfige Delegation aus Troisdorf in den
Kosovo.

Vize-Bürgermeister Jörg Kaiser, Rita Zweiböhmer, Mitarbeiterin im
Amt für Umwelt- und Klimaschutz, und Peter Sonnet, Mitarbeiter der
städtischen Pressestelle und zuständig für die
Städtepartnerschaften, besuchten zum ersten Mal die Kommune im
Kosovo. Anlass war das Partnerschaftsprojekt im Rahmen der Agenda 2030
mit ihren Zielen für nachhaltige Entwicklung. Damit sollen auch
Städtepartnerschaften weiterentwickelt werden.

Zu den Zielen, für die sich Troisdorf und Mushtisht entschieden
haben, gehören die Tourismusförderung und der Natur- und
Landschaftsschutz. Zu diesem Zweck sollen in beiden Kommunen Bäume
gepflanzt und kleine Haine angelegt werden. Mushtisht gehört zur
Kreisstadt Suhareka nahe Prishtina. Die Partnerschaft mit Troisdorf
entstand auf Initiative von Rupert Neudeck hin 2001, der nach dem
Krieg zwischen Kosovo und Serbien mit dem Hilfskomitee
„Grünhelme“ den Wiederaufbau aktiv unterstützte.

Probleme der Abwasserentsorgung

Inzwischen haben die Kosovaren ihre Städte wieder aufgebaut, kämpfen
aber noch mit Problemen der Verkehrsinfrastruktur, der
Abwasserentsorgung, der Energieversorgung und der langfristigen
Abfallbeseitigung.

Empfang und Betreuung der kleinen Delegation in der Kreisstadt
Suhareka (60.000 Einwohner) und der Gemeinde Mushtisht (5.000
Einwohner) waren überaus herzlich und gastfreundlich. Das Programm
war themenorientiert und komplex. Dolmetscher für die Gäste aus
Troisdorf war Fadil Hamzaj, Inhaber einer Reise- und
Übersetzungsagentur in Suhareke, der Troisdorf schon mehrmals besucht
hatte.

Intensive Gespräche und Gastfreundschaft

Intensive Gespräche wurden unter anderem mit Suharekas Bürgermeister
Sali Asllanaj und Mushtishts Bürgermeister Shaqir Mala geführt, die
beide ebenfalls schon in Troisdorf waren. Zum Programm gehörte
außerdem ein Gespräch in der deutschen Botschaft in Prishtina über
Möglichkeiten weiterer Zusammenarbeit.

Die Delegation war von der Schönheit der Landschaft im grünen Tal
von Suhareka beeindruckt, das von hohen Bergen umgeben wird. Von
Suhareka nach Serbien ist eine neue direkte Straßenverbindung
geplant, die die Bereitschaft zu Austausch, Verständigung und Frieden
unterstreichen soll, die Gemeinde Mushtisht besser an das Umland
anbindet und den Tourismus fördern könnte.

Weinbau und Landwirtschaft

Das Tal hat ein besonderes Klima, es dominieren Weinanbau und
Landwirtschaft. Es ist für verschiedene Elemente des nachhaltigen und
sanften Tourismus sehr gut geeignet wie Moutainbiking, Wandern zu den
traditionellen Almhütten, Klettern im nahegelegenen Gebirge,
Tourenradfahren oder Agrartourismus. Es fehlen allerdings noch
Investoren für Hotels und Freizeiteinrichtungen, obwohl das Tal in
nur zwei Stunden per Flug nach Prishtina und von dort per Autobahn
nach 50 km schnell erreichbar ist.

Troisdorf-Hain als Symbol

An einem Verkehrsknotenpunkt in Mushtisht zweigt die Troisdorfstraße
ab, „RR Troisdorf“ (Rrugë). Dort besteht eine Gedenkstätte mit
Denkmal zur Erinnerung an die Gefallenen des Krieges und eine
öffentliche parkähnliche Anlage mit kleinem Amphitheater. Der Platz
eignet sich zur Anlage eines Troisdorf-Hains als Symbol sowohl für
die Partnerschaft als auch für Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz
und die ökologische Bedeutung von Bäumen.

„Unsere Patenstadt Mushtisht braucht dringend Unterstützung im
Bereich der Infrastruktur und Schaffung von Arbeitsplätzen. Außerdem
wäre eine Schulpartnerschaft sinnvoll mit der großen Mittelschule in
Mushtisht. Das wäre eine gute Perspektive für die Zusammenarbeit,
das gegenseitige Kennenlernen und Verstehen“, erklärte
Vize-Bürgermeister Jörg Kaiser beim Abschied.

Hintergrund

Infos zur Agenda 2030, ihrer 17 Ziele für globale Nachhaltigkeit und
dem Projekt „Kommunale Nachhaltigkeits-Partnerschaften“ findet man
auf der Seite der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt:
https://skew.engagement-global.de/kommunale-nachhaltigkeitspartnerschaften.html.
Infos über die Patenschaften mit Mushtisht und Nantong (China) und
die sechs europäischen Partnerstädte auf www.troisdorf.de/Stadt,
Rathaus.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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