ADFC Rhein-Sieg
„Radschnellweg statt Bahn ist Augenwischerei“

Enge Ortsdurchfahrt in Sieglar: Auch nach Wegfall der Bahn sei laut ADFC kein Platz für einen attraktiven Radweg. | Foto: ADFC
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Troisdorf - (den) „Augenwischerei“ ist für Peter Lorscheid, den
verkehrspolitischen Sprecher des ADFC für den rechtsrheinischen
Rhein-Sieg-Kreis, der Beschluss des Troisdorfer Stadtrates, auf der
Trasse der Industriebahn nach Lülsdorf einen Radschnellweg zu bauen.
„Hier dient der antragstellenden CDU der Radverkehr als Vorwand, um
die Bahnstrecke durch die Wohngebiete loszuwerden.“

Dies werde sich aber erst in ferner Zukunft realisieren lassen, sofern
eine neue Bahnstrecke zur Evonik in Lülsdorf gebaut werden sollte,
betont der ADFC-Sprecher. Aus seiner Sicht lasse sich schon jetzt viel
tun, unabhängig davon, ob die Industriebahn bleibt, eine Stadtbahn
kommt oder das Gleis irgendwann einmal abgebaut wird.

„Statt die ferne Zukunft zu planen, sollte besser der vorhandene
bahnparallele Weg zügig zu einer Radpendlerroute ausgebaut werden“,
fordert Lorscheid. Dieser meist drei Meter breite Weg begleitet die
Bahnstrecke von Bergheim über Eschmar bis nach Sieglar, also in dem
für eine schnelle Radverbindung Bonn-Troisdorf interessantesten
Bereich.

Dieser Weg müsse statt dem „Rappelpflaster“ einen glatten Belag
bekommen und soweit wie möglich verbreitert werden, betont Lorscheid.
„Für eine attraktive Radroute müssen außerdem die Poller weg und
die Radfahrer Vorfahrt gegenüber den Querstraßen bekommen.“

Im Bereich des Sieglarer Ortszentrums hingegen sei der Platz so
beengt, dass auch nach Wegfall der Bahntrasse nicht genügend Platz
für eine attraktive Radroute wäre. Hier müsse nach einer
alternativen Streckenführung gesucht werden, um die Route in Richtung
Troisdorf-Mitte fortzuführen.

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Enge Ortsdurchfahrt in Sieglar: Auch nach Wegfall der Bahn sei laut ADFC kein Platz für einen attraktiven Radweg. | Foto: ADFC
Ausbaufähig: der vorhandene bahnparallele Weg in Eschmar. | Foto: ADFC
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