Uferbepflanzung des Mühlengrabens
Standortgerechte Gehölzer
Troisdorf - (den) In den letzten Monaten hat der Abwasserbetrieb Troisdorf (ABT)
vier Gewässerabschnitte entlang des Mühlengrabens aufwändig
bepflanzen lassen. Durchgeführt wurde die groß angelegte
Pflanzaktion gezielt in den Bereichen, in denen bislang keine Bäume
oder Sträucher standen beziehungsweise, wo wilde Brombeeren und
Staudenknöterich unkontrolliert vor sich hin wucherten.
Auf einer Länge von insgesamt über 200 Metern haben nun heimische
Stieleichen, Eschen und Erlen sowie Haselnuss- und Holundersträucher
eine neue Heimat gefunden. Alles in allem flankieren mehr als 250 neue
Pflanzen den künstlichen Bachlauf und bringen ihn so in ein besseres
ökologisches Gleichgewicht.
Nachhaltiger Naturschutz
Die abwechslungsreiche Uferbepflanzung ist nicht nur schön anzusehen,
sondern bindet auch Kohlendioxid und erzeugt Sauerstoff. „Mit den
standortgerechten Gehölzern will der für die Gewässerunterhaltung
zuständige ABT die ökologische Wertigkeit des Mühlengrabens weiter
erhöhen. Das heiß konkret: Wir versuchen den sich stark
ausbreitenden, standortfremden japanischen Staudenknöterich
zurückzudrängen, der sich überall dort, wo keine beschattende
Uferbepflanzung vorhanden ist, leicht ausbreiten kann. Gleichzeitig
sorgen wir mit unserer neuen Bepflanzung für mehr Stabilität,
Struktur- und Artenvielfalt im Uferbereich“, erklärt Diplom-Biologe
Thomas Petruszek vom ABT.
Mit den neuen Pflanzen beugt der ABT zudem gezielt der Ufererosion vor
und wertet den Lebensraum für im Gewässerumfeld lebende Insekten,
Vögel und Kleintiere maßgeblich auf.
Pflanzen als natürliche Wasserkühler
Die Gewässerrandstreifen des Mühlengrabens wurden aber auch noch aus
einem ganz anderen Grund dicht bepflanzt: Die Blätter der Pflanzen
werfen Schatten und kühlen somit automatisch das Gewässer. Dies ist
umso wichtiger, da der Mühlengraben unmittelbar hinter seiner
Ableitung aus der Agger von den Mannstaedtwerken zur Kühlung genutzt
wird. Verlässt das Wasser diese, ist es um rund drei Grad wärmer und
kann in Folge der gestiegenen Temperatur weniger Sauerstoff aufnehmen.
Mit seiner Pflanzaktion tut der ABT also letztlich auch der
Fischpopulation etwas Gutes und unterstützt die Artenvielfalt im
Gewässer.
„Die Pflege und der Schutz von Gewässerrandstreifen sind von
zentraler Bedeutung für eine intakte Natur. Daher ist es auch so
wichtig, in sie zu investieren“, resümiert Petruszek.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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