Mit dem Vlies-Mobil unterwegs
Troisdorf näht Masken
Troisdorf - Mit dem Vlies-Mobil unterwegs
Die Stadt hat nicht nur eine Anleitung gedruckt, damit man zuhause
eigene Mund-Nasen-Masken zum Schutz vor Viren herstellen kann. In
Person der Leiterin des städtischen Sozialamts, Ulrike Hanke, ist die
Stadt auch selbst Vermittlerin zwischen den Herstellern von
Masken-Vlies, den Näherinnen und Nähern von Masken und den
Einrichtungen, die dringend Masken benötigen.
„Wir haben inzwischen Material für 27.000 Masken bekommen und über
5.000 Masken wurden hergestellt. Dazu haben wir die Turnhalle einer
Troisdorfer Grundschule kurzerhand zur Nähstube umgestaltet“,
berichtet Ulrike Hanke.
Die Firma Reifenhäuser hat eine Rolle mit Vlies in der Länge von 4,5
Kilometern gespendet und weitere Rollen für Außenvlies. Zusammen
können rund 75.000 Masken damit hergestellt werden. Zugeschnitten
wurde das Vlies von der Rolle teils in der Turnhalle von den
fleißigen Helferinnen und Helfern, teils von der Firma Bender Medical
Vertrieb mit einem eigenen Team von Ehrenamtlern in Much.
„Zusätzlich sind bei uns nach einem Aufruf mehr als 2.000 Euro an
Spenden angekommen, um weiteres Nähmaterial zu bezahlen“, freut
sich Hanke. Sie dankt immer wieder vielen Freiwilligen und den
Mitgliedern des Troisdorfer Vereins „F.I.T.-Box“, der aus dem
Netzwerk Integration hervorgegangen war.
Sie alle setzen sich rege ein bei Zuschnitt und Nähen der neuen
Mund-Nasen-Masken. “Als ich Heike Jeremies von F.I.T.-Box e.V.
fragte, ob sie uns mit ihren Ehrenamtlichen, die sonst das Nähcafé
mit den Flüchtlingen betreiben, bei dieser Aktion unterstützen
können, sagte sie sofort zu. Der Name des Vereins ist eben einfach
Programm! Das sind besondere Zeichen bürgerschaftlichen Engagements
in besonderen Zeiten, das wir gerne unterstützen“, unterstreicht
Hanke.
Sie selbst hat ihren Privatwagen zum „Vlies-Mobil“ umfunktioniert
und transport ständig große Kisten sowohl mit Vlies als auch mit
fertigen Masken quer durch die Stadt. Zum Abholen des einen oder zum
Bringen des anderen macht sie Sammeltermine am Hintereingang des
Rathauses. Dann öffnet sie die Heckklappe ihres Autos und verteilt
das Material.
Zu den „Kundinnen und Kunden“ zählen Pflegedienste, Altenheime,
Arztpraxen und viele andere Einrichtungen, die Masken dringend
benötigen, ja auch Polizei und sogar die GSG 9 der Bundespolizei aus
Sankt Augustin holten am Vlies-Mobil schon Masken ab. Sehr weit
gereist war eine Schulleiterin aus Hoya bei Bremen, in deren Schulaula
jetzt mit Troisdorfer Vlies ebenfalls fleißig genäht wird.
Wer noch nähen möchte oder noch Mundschutz-Masken benötigt, wendet
sich per Mail an: troisdorfnaehtmundschutz@troisdorf.de. Anzugeben
sind der Bedarf sowie der geplante Verwendungszweck.
Vlies zur späteren Nutzung durch Privatpersonen wird nicht
ausgegeben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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