8. Rheinischer Kunstpreis
Troisdorfer Künstler Masoud Sadedin ist Preisträger

Masoud Sadedin, Träger des achten Rheinischen Kunstpreises des Rhein-Sieg-Kreises: 1956 im Iran geboren. Ausbildung zur Bildenden Kunst in Teheran mit Abschluss 1980. 1986 emigrierte er nach Deutschland.  | Foto: Sadedin
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  • Masoud Sadedin, Träger des achten Rheinischen Kunstpreises des Rhein-Sieg-Kreises: 1956 im Iran geboren. Ausbildung zur Bildenden Kunst in Teheran mit Abschluss 1980. 1986 emigrierte er nach Deutschland. 
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Rhein-Sieg-Kreis/Troisdorf - Im Sommer dieses Jahres hatte der Rhein-Sieg-Kreis zum achten Mal
den Rheinischen Kunstpreis ausgeschrieben.

Seit dem 5. Dezember steht fest: Masoud Sadedin ist der neue
Preisträger des Kunstpreises des Rhein-Sieg-Kreises. Nach einer
ganztägigen Sitzung entschied sich die Jury unter Vorsitz von Dr.
Gabriele Uelsberg, Direktorin des LVR-LandesMuseums Bonn,
einvernehmlich den in Troisdorf lebenden Künstler.

In der Begründung heißt es:

„Der achte Rheinische Kunstpreis des Rhein-Sieg-Kreises geht an
einen unbekannten Bekannten. Masoud Sadedin lebt und arbeitet im
Rhein-Sieg-Kreis. Er wurde 1956 in Semnan im Iran geboren. Dort
absolvierte er die Ausbildung zur Bildenden Kunst in Teheran mit
Abschluss 1980. 1986 emigrierte er nach Deutschland.

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Neben den Zeichnungen, die ihn lebenslang begleiteten, sind es seine
Ölgemälde, die die Jury überzeugten und die sie gleichsam neu
entdecken konnten, denn Sadedin war bislang eher zurückhaltend mit
Präsentationen zu seinem Werk.

Dabei sind seine Gemälde mehr als sehenswert. Sadedins Thema ist der
Mensch und sind die Spuren, die er hinterlässt.

Er selbst formuliert:

„Ich versuche in meinen Werken gewisse Stimmungen menschlicher
Situationen darzustellen. Die Umgebung soll die Atmosphäre des
Gesamtwerks bzw. den Ausdruck der Dargestellten unterstützen. Die
Personen selbst sind meist in einer einfachen Haltung wiedergegeben.
Trotzdem sorgt der Malprozess für eine Bildstimmung, in der eine
andere Realität, eine verfremdete Realität spürbar wird. Das
entnommene Motiv aus der Alltäglichkeit verwandelt sich zu einem
Moment der Malerei.“

Wie auf einer Theaterbühne inszeniert Masoud Sadedin die
dargestellten Personen, die weniger als Porträts denn als
Haltunggebende zu verstehen sind. Seine Modelle, die er im ersten
Schritt fotografiert und dann in Gemälde umsetzt, befassen sich oft
mit Gegen-ständen wie Malutensilien, Zollstock oder einem Tuch. Sie
sind in etwas vertieft, was der Betrachter kaum entschlüsseln kann.

Oder sie fixieren mit ihrem Blick etwas, das sich dem Betrachter nicht
zeigt. Sie stehen oder sitzen dabei meist still, ihre sparsamen
Handlungen dienen allein der (Selbst-)Beobachtung.

Neben dem Realismus, der seinen Arbeiten eigen ist, entwickelt Masoud
Sadedin aber auch eine sehr prägnante Farbmalerei, die die
Darstellung aus dem realen Bereich heraus zu reiner Malerei werden
lässt. Hierin offenbaren sich seine sichtbare Lust an der Malerei,
der lockere Pinselduktus und das ausgefeilte Spiel mit Valeurs.

Die Konstruktionen von Räumen in seinen Gemälden geben den
dargestellten Personen Struktur und Halt und stellen gleichzeitig die
Sicherheit von Raum auch wieder in Frage.

Es sind Themen aus seiner eigenen Lebensgeschichte, die ihn
beeinflussen. Masoud Sadedin mag keine Kunst, die andere belehrt oder
– wie die politische Kunst – den Zeitgeist bedient. Für ihn ist
Kunst das Mittel zum Begreifen und damit zeitlos.“

Die Auszeichnung wird Masoud Sadedin voraussichtlich Anfang des
kommenden Jahres übergeben, verbunden mit einer Präsentation
ausgewählter Arbeiten des Preisträgers.

- Corinna Berger

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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