Geflüchtete Journalistin nimmt an Workshop teil
Viele neue Eindrücke

Jinane Merhey (r.) mit Teilnehmern des Workshops „Journalisten aus Kriegs- und Krisenregionen“. | Foto: Patrycja Muc
  • Jinane Merhey (r.) mit Teilnehmern des Workshops „Journalisten aus Kriegs- und Krisenregionen“.
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Troisdorf - Geflüchtete Journalistin nimmt an Workshop teil. Spannende
Erfahrungen aus der Begegnung mit Medienschaffenden

Neue spannende Erfahrungen sammeln derzeit an der Hochschule
Bonn-Rhein-Sieg Studierende der Studiengänge Technikjournalismus und
Technik- und Innovationskommunikation in der Begegnung mit
Medienschaffenden, die aus ihren Heimatländern nach Deutschland
flüchten mussten. Zusammen bringt diese beiden Gruppen in diesem
Semester ein Workshop mit dem Titel „Journalisten aus Kriegs- und
Krisenregionen“. Er findet im Rahmen der Reihe „Respekt! Zeit für
Nachhaltigkeit, Zeit für Vielfalt“ statt.

Teilnehmerin ist auch die in Troisdorf lebende Libanesin Jinane
Merhej. In ihrer Wahlheimat Dubai war sie als Radio- und
Fernsehmoderatorin tätig, bis sie der Staat mitsamt ihrer Familie von
einem Tag auf den anderen zur sofortigen Ausreise zwang.

Mit ihren drei Kindern lebt sie in der Flüchtlingsunterkunft Im
Laach.

Die Begegnung mit den Studierenden aus Deutschland und den
gegenseitigen Austausch schätzt Jinane Merhej sehr, denn die
Medienarbeit fehlt ihr. In einer Kleingruppe innerhalb des Workshops
beschäftigen sie und ihre MitstreiterInnen sich mit dem
unterschiedlichen Konsumverhalten von Geflüchteten und Menschen aus
Deutschland. Es soll auch ermittelt werden, wie beide Gruppen das
Konsumverhalten der anderen wahrnehmen.

Für Jinane Merhej ist das Resultat ihrer Arbeit an diesem Thema noch
offen.

„Ich bin noch nicht sicher, ob wir am Schluss mit gesicherten
Erkenntnissen aufwarten können, aber das muss auch gar nicht das Ziel
sein“, ist sie überzeugt. Im Mittelpunkt stehen das Kennenlernen
und der Erfahrungsaustausch.

Der größte Wunsch der Journalistin ist es, wieder arbeiten zu
können und für sich und ihre drei Kinder in Deutschland eine
Existenz aufbauen zu können.

Eine der Töchter ist körperbehindert und auf den Rollstuhl
angewiesen, was den Alltag für die Familie noch schwieriger macht.

„Wenn es mir nicht möglich sein sollte, wieder als Journalistin zu
arbeiten, könnte ich mir auch vorstellen, mich selbständig zu machen
mit der Herstellung und dem Verkauf von libanesischem Backwerk. Das
schmeckt nämlich sehr gut“, sagt die 41-Jährige, deren Asylantrag
bereits positiv beschieden wurde.

Doch jetzt geht es für sie erst einmal darum, den Alltag mit drei
Kindern in der Flüchtlingsunterkunft zu bewältigen und schnell
Deutsch zu lernen. „Meine Kinder sind da schon viel fitter als ich,
die lernen es von ihren Klassenkameraden und über den
Schulunterricht“.

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Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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