Digitalkongress der Grundschulen
Von Stop-Motion-Filmen bis Musikproduktion
Troisdorf - (den) Die Digitale Bildung ist in aller Munde. Kommunen investieren in
ihre Schulen und kaum eine politische Bildungsdebatte kommt um die
„neuen“ Medien herum. Selbst der Bund wird in den nächsten Jahren
viel Geld in die Bundesländer pumpen. „Wir in Troisdorf wollen die
Digitalisierung aus einem Guss“, so Niklas Tervooren, Schulleiter
der KGS Müllekoven.
Bereits im letzten Jahr hatte er gemeinsam mit einem Team aus
Troisdorfer Schulleitern den 1. Troisdorfer Digitalkongress ins Leben
gerufen. „In diesem Jahr wollten wir einen großen Schritt weiter
gehen“, so Jessica Giebel, Schulleiterin der Janoschschule. Waren
beim ersten Kongress Schulleiter und je zwei Medienkoordinatoren pro
Schule eingeladen, sollte diesmal ein Mammutprojekt umgesetzt werden:
13 Grund- und Förderschulen – 250 Lehrer – ein Kongress. In
monatelanger Arbeit wurde der Weg dazu geebnet. Zusammen mit dem
Schulträger Troisdorf, den Medienberatern aus den Kompetenzteams
Rhein-Sieg, Bonn, Leverkusen, Rheinisch-Bergischer Kreis, Düren,
Rhein-Erft, den Medienkoordinatoren aller Troisdorfer Grundschulen und
jeder Menge persönlichen Engagements des Vorbereitungsteams wurde ein
Event der Spitzenklasse auf die Beine gestellt. Die Asselbachschule
wurde dazu für einen Tag zum „Troisdorfer Silicon Valley“
umgewandelt.
Los ging es mit einem Impulsvortrag vom Wiener Medienpädagogen Prof.
Dr. Strasser. Er lenkte den Blick auf die Chancen der Digitalisierung
in Grundschulen, aber zeigte auch die Grenzen auf. „Unterricht wird
nicht automatisch besser, wenn digitale Endgeräte eingesetzt
werden“, so Konrektor der gastgebenden Schule und Mitorganisator
Martin Reinert. „Wir brauchen einen Troisdorfer Konsens darüber,
wie die angestrebten Kompetenzen und Lernziele so zu erreichen sind,
dass der Unterricht motivierend, pädagogisch sinnvoll und zeitgemäß
für die Schüler ist.“
Genau aus diesem Grunde ging es nach dem Vortrag weiter in die
Workshop-Arbeit. „Insgesamt 24 Workshops mit unterschiedlichen
Themen können wir heute anbieten. Jede Lehrkraft kann nacheinander an
drei Workshops teilnehmen“, so Jessica Giebel. Von der Erstellung
von Stop-Motion-Filmen, Programmieren von Minirobotern, bis hin zur
Musikproduktion mit Garage Band war alles dabei, was digital machbar
und sinnvoll für den Unterrichtseinsatz ist.
„Und das war nur möglich, weil die Medienkoordinatoren aller
Troisdorfer Grundschulen seit über einem Jahr fort- und
weitergebildet werden, so dass sie ihr Wissen in den Workshops streuen
konnten“, so Schulleiter Niklas Tervooren. „Die enge
Zusammenarbeit zwischen den Troisdorfer Grundschulen ist in dieser
Form einzigartig”, stellte auch Martin Reinert fest.
Festzuhalten ist auch, dass die Stadtverwaltung den gemeinsamen Geist
der Troisdorfer Grundschulen mitträgt, für die digitale
Infrastruktur und Ausstattung sorgt und sich hier eng mit der
Projektgruppe der Grundschulen abstimmt. So hat die Stadtverwaltung
eine eigene Stelle geschaffen, um die Digitalisierung der Schulen zu
koordinieren. Wie geht es nun weiter an den Troisdorfer Grundschulen?
Wir besinnen wir uns auf alte Werte der Schulleiterrunde, und das
bedeutet: vernetzen, vernetzen, vernetzen“, so Giebel. Konkret
bedeutet das, dass gemeinsam erarbeitete Unterrichtsreihen und Ideen
aus dem Digitalkongress auf einer gemeinsamen Plattform zur Verfügung
gestellt werden. „Nur so können wir sinnvoll weiterarbeiten“,
ergänzt Tervooren. „Wir müssen von den Unterrichtsinhalten aus
denken und dann die passenden digitalen Werkzeuge aussuchen. Und das
geht am Besten gemeinsam.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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