Jahresabschluss 2021
„Wenn es gut läuft, profitieren wir davon“
Erfreuliches Ergebnis für die Stadt Troisdorf beim Jahresabschluss 2021 - geplante Grundsteuer B reduzieren?
Troisdorf. „Beim Jahresabschluss für das Haushaltsjahr 2021 haben wir ein erfreuliches Ergebnis, mit dem wir so nicht haben rechnen können“, äußerte Bürgermeister Alexander Biber.
Im Entwurf, der dem Stadtrat vorgelegt wurde, ist ein Überschuss von rund 7,4 Millionen Euro verzeichnet. Hiervon entfallen etwa 4,6 Millionen Euro auf die laufende Verwaltungstätigkeit und nur noch 2,8 Millionen Euro auf die Corona-Isolierung. Die Verbesserung ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Gewerbesteuereinnahmen nach dem Einbruch 2020 auf 47, 6 Millionen Euro, in 2021 mit 75,6 Millionen Euro das Niveau der Vorjahre erreicht haben.“
Ungeachtet dessen will man bei den erfreulichen Zahlen realistisch bleiben. „Im Hinblick auf die Ukraine-Krise und die Zinsentwicklung ist die Lage ohnehin angespannt“, so Stadtkämmerer Horst Wende. Denn der konjunkturelle Trend musste schon 2020 durch die Auswirkungen der Pandemie einen deutlichen Einschnitt hinnehmen. Die wegbrechenden Steuererträge führten im Jahresabschluss 2020 noch zu einem Defizit von rund 38 Millionen Euro, der nur aufgrund der Gewerbesteuerausgleichszahlung von Bund und Ländern in Höhe von 28 Millionen Euro aufgefangen werden konnte.
Daher erfolgte die Planung für den Doppelhaushalt 2021/2022 entsprechend vorsichtig. Dennoch war es möglich, dank Leistungen wie den Troisdorf Gutschein Plus, Sanierungsprojekte und Investitionen, auf hohem Niveau die Wirtschaft zu stützen. Das geplante Defizit von 32,9 Millionen Euro wurde mit den Mindererträgen von Gewerbe-, Einkommen- und Umsatzsteuer in Höhe von 16,5 Millionen gegengerechnet, so dass nach der sogenannten Isolierung nur noch ein auszuweisendes Defizit von circa 16,4 Millionen übrigblieb.
„Wenn es gut läuft, profitieren wir auch davon“, ergänzte der Stadtkämmerer. Nun schlägt der Bürgermeister dem Stadtrat vor, den Überschuss des Jahres 2021 dafür zu nutzen, den bereits beschlossenen Anstieg der Grundsteuer B für Anfang 2023 zu reduzieren: „Man sollte diese Erhöhung genau prüfen, ob sie so durchgeführt werden muss, oder etwas geringer ausfällt.“
Im Ausblick wollen die Verantwortlichen jedoch weiterhin besonnen planen, auch wenn die Stadt in den kommenden Jahren gezielt Projekte angeht, um den Wirtschaftsstandort Troisdorf zu fördern. Dazu zählt der Glasfaserausbau für schnelleres Internet, sowie das SmartCity-Konzept. „Daneben investieren wir zudem in großem Umfang in die städtische Infrastruktur, zum Beispiel mittels Neubau der Gesamtschule in Sieglar, die Neugestaltung der städtischen Spielplätze und den Ausbau und die Sanierung zahlreicher Straßen, um die Stadt noch lebens- und liebenswerter zu machen.“ Horst Wende hingegen möchte keine Prognose abgeben, ob sich die erfreuliche Entwicklung fortsetzt. „Es wird nach wie vor spannende politische Diskussionen geben. Wir werden weiter Vorschläge einbringen. Trotzdem wäre zu überlegen, angesichts von steigenden Baupreisen und Zinsen, ob man sofort investiert oder eher etwas wartet. Denn am Ende muss immer der Bürger bezahlen.“
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Dirk Woiciech aus Siegburg |
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