Neubau der Gesamtschule Sieglar
Wettstreit der Ideen
Sieglar - (den) Das bestehende Schulzentrum Sieglar mit
Gertrud-Koch-Gesamtschule und Heinrich-Böll-Gymnasium ist aus
städtebaulicher Sicht ein wichtiges Bindeglied zwischen den
Stadtteilen Sieglar und Rotter See. Die Wechselbezüge zwischen den
Stadtteilen und dem Schulzentrum gelte es nach Meinung der Stadt noch
stärker als bisher auszubauen. Dazu seien die Angebote räumlich und
funktional noch stärker zu vernetzen.
Im Gegenzug sollen die Schulen in gleichem Maße von den Stärken der
Stadtteile profitieren. Das erfordere eine Bereitstellung von
Angeboten für Schüler zur Förderung ihrer Ausbildung und für ihre
Freizeitgestaltung. Die Vernetzung zwischen Schulcampus und den
Stadtteilen soll nicht nur inhaltlich, sondern auch räumlich durch
ein attraktives Wegesystem erfolgen.
Integriertes Handlungskonzept
Das im Jahr 2016 erarbeitete Integrierte Handlungskonzept
„Nachhaltiger Wohn- und Bildungsstandort Sieglar/Rotter See“ ging
zunächst von einer Umnutzung und energetischen Sanierung der Gebäude
der Gesamtschule aus. Nach eingehender Prüfung hat sich der Rat der
Stadt aus verschiedenen Gründen für einen Neubau ausgesprochen.
Maßgeblich waren insbesondere der lange Sanierungszeitraum und die
damit verbundenen Auswirkungen auf den Unterricht. Die Schulnutzungen
sollen nun überwiegend in einem Neubau untergebracht werden. Erhalten
und ergänzt werden lediglich die Stadtbibliothek mit der
Heizzentrale/ Haustechnik im Untergeschoss.
Anspruchsvoller Architektenwettbewerb
Um im Wettstreit der Ideen eine große Vielfalt architektonischer
Lösungen von hoher Qualität zu erhalten, hatte die Stadt einen
Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Kürzlich prämierte das
Preisgericht unter dem Vorsitz der aus Hannover stammenden Architektin
Prof. Gesche Grabenhorst den Entwurf der Stuttgarter Architekten
lamott.lamott architekten partgmbb stuttgart, der Stuttgarter
Landschaftsarchitekten Lohrberg Stadtlandschaftsarchitektur, der
Planer für die Technische Ausrüstung Schreiber Ingenieure aus Ulm
und die Tragwerksplaner Schreiber Ingenieure aus Stuttgart mit dem
ersten Preis.
Von insgesamt 15 eingereichten Arbeiten erfüllte sie am besten die
hohen Anforderungen an die gestellte Aufgabe. Der Entwurf zeichnet
sich durch einen sensiblen Umgang mit dem Raumprogramm und der
städtebaulichen Situation aus. Über einen öffentlichen Platz
erreicht man die Bibliothek und die Aula/Cafeteria im erweiterten
Solitärgebäude. Es sind Schulbereiche, die auch für die
Allgemeinheit nutzbar sein sollen. Im neuen Schulgebäude entstehen so
Raumstrukturen mit interessanten Ein- und Ausblicken.
Verschiedene Nutzungen abgebildet
Zur Jury gehörten außer den externen Experten Rüdiger Brosk, Dagmar
Grote, Joachim Kneutgen, Dietmar Riecks, Prof. Oskar Spital-Frenking
und Uwe Streit auch Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski, die
CDU-Stadtratsmitglieder Alexander Bieber und Heinz-Albert Nick,
SPD-Stadtratsmitglied Hans-Josef Flatau, der Erste Beigeordnete der
Stadt, Heinz Eschbach, und Technischer Beigeordneter Walter Schaaf.
Sie beeindruckte insbesondere, dass der Entwurf ebenso präzise wie
eindrucksvoll die Anforderungen der verschiedenen Nutzungen abbildet
und zusammen mit dem Gebäudebestand ein attraktives und
identitätsstiftendes Ensemble für das Schulzentrum und für Sieglar
schafft.
Zwei weitere Preise
und Anerkennung
Der zweite Preis ging an das Team pbr Planungsbüro Rohling AG aus
Braunschweig mit wbp Landschaftsarchitekten aus Bochum. Der dritte
Preis ging an die Berliner Scheidt Kasprusch Gesellschaft von
Architekten mit KuBuS freiraumplanung aus Berlin, der Ingenieur
Gesellschaft Brandi IGH aus Münster und den Tragwerksplanern Schülke
Wiesmann aus Dortmund. Das Büro Franz und Sue ZT aus Wien erhielt
für seine Arbeit eine Anerkennung.
Anfang des Jahres wird in so genannten Verhandlungsgesprächen mit den
drei Preisträgern endgültig entschieden werden, welcher der
Entwürfe realisiert werden soll. Das Preisgericht empfahl die
Realisierung des ersten Preises.
Der Rat der Stadt wird in seiner Sitzung am 26. Februar detailliert
über das Wettbewerbsverfahren informiert werden. Im Anschluss daran
werden alle 15 Entwürfe etwa 14 Tage lang in der Remise auf Burg
Wissem ausgestellt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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