Frauen für Frauen
100 Jahre KFG
Wachtberg - (prl) Im Jahr des Endes des ersten Weltkrieges begann man in vielen
Gemeinden, konstruktive Gesellschaftsstrukturen zu fördern. Mit der
Katholischen Frauengemeinschaft (KFG) Oberbachem formierte sich am
2.Dezember 1918 eine besondere Gemeinschaft, die ein ganzes
Jahrhundert überdauerte. So war der Dorfsaal in Oberbachem am ersten
Dezember 2018 zur Feier des 100-jährigen Gründungstags randvoll
aktiver Damen.
In der Pfarrchronik, die Pfarrer Weuster seit 1938 geführt hatte,
vollzogen Schriftführerin Marianne Keldenich das Leben der Frauen
kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges nach. Frauen wurden
seinerzeit in Mütter und Jungfrauen unterteilt und ein Transport von
30 Wallfahrtsteilnehmern in zwei Fahrzeugen mit je sechs Sitzen
dürfte aus heutiger Sicht abenteuerlich gewesen sein. Um solche
Randerscheinungen kümmerte man sich jedoch nicht sonderlich. Dass
„das Wetter günstig“ und damit für einen schönen Ausflug
geeignet war, war wesentlich wichtiger.
„Die Fahrten waren immer schön“, hörte man unisono. Zur
Gemeinschaft kam man ganz einfach, indem man sich dazugesellte und
mitmachte. Einige der heutigen Mitglieder waren schon als Kinder ihren
Müttern beim Vorbereiten der Adventsfeiern und des Osterbasars zur
Hand gegangen. Das älteste der heute 82 Mitglieder ist 101 Jahre alt,
die jüngste unter 50. Ab dem Jahr 1939 hatte die Pfarrchronik
deutliche Lücken. Zu gefährlich waren zu viele Notizen oder gar
offizielle Veranstaltungen in Zeiten eines grausamen Regimes. Trotzdem
hielt sich die Gemeinschaft und lebte nach Kriegsende wieder auf. Dann
durften wieder offiziell Veranstaltungen organisiert und Wallfahrten
durchgeführt werden.
Heute finden sich im Oberbachemer Jahreskalender eine Wallfahrt nach
Bornhofen und zwei nach Heisterbach. „Eine davon ist eine
Fußwallfahrt. Dann fahren wir bis Königswinter und wandern bis zum
Kloster“, beschrieb die Vorsitzende Margret Zolper. Außerdem
stellen die Frauen einen Osterbasar im Gimmersdorfer Dorfsaal
zugunsten caritativer Zwecke auf die Beine, einen Jahresausflug und
eine Adventsfeier. Auch bei den meisten anderen Festen im Ort ist ihre
Unterstützung kaum wegzudenken.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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