Jubiläum
40 Jahre Töpfertage

So fing vor 40 Jahren alles an: Paul Günther – hier mit Sohn Christian – präsentierte am Wochenende den Blickpunkt von Oktober 1977 mit der Ankündigung der ersten Adendorfer Töpfertage.  | Foto: Peter Adolf
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  • So fing vor 40 Jahren alles an: Paul Günther – hier mit Sohn Christian – präsentierte am Wochenende den Blickpunkt von Oktober 1977 mit der Ankündigung der ersten Adendorfer Töpfertage.
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WACHTBERG-ADENDORF - (ad). Töpfermeister Paul Günther präsentierte voller Stolz den
„Blickpunkt" vom 20. Oktober 1977: Auf der Titelseite befindet sich
ein großer Bericht, der die ersten Töpfertage in Adendorf
ankündigt. 40 Jahre sind seitdem vergangen, doch die Töpfertage –
traditionell seit langem am zweiten Oktober-Wochenende - gibt es immer
noch.

Allerdings – die Zeiten haben sich auch im Töpferhandwerk
geändert. In der Blütezeit gab es über 30 Töpfereien in Adendorf,
am vergangenen Wochenende – bei den 40. Töpfertagen – waren es
noch zwei, die ihre Türen für die Besucher geöffnet hatten: Paul
Günther und Peter Hansen. Dennoch schauen beide optimistisch in die
Zukunft, ohne gleich von einer Trendwende zu sprechen: „Unser
Handwerk ist wieder im Focus der Menschen".

Viele Besucher sind seit Jahren dabei, die Töpfertage ein fester
Bestandteil des Kalenders. Doch es gibt auch jedes Mal Neulinge, wie
Valentina Behn aus Villip, die in der Zeitung von den Töpfertagen
gelesen hatte. Zusammen mit Tochter Amelie probierte sie in der
Werkstatt von Paul Günther unter fachkundiger Anleitung von
Töpfergesellin Silke Goldammer an der Töpferscheibe eine Vase zu
erstellen. Und obwohl es das erste Mal ist, sieht das Ergebnis ganz
toll aus. Jetzt wird die Vase noch bemalt und gebrannt; in gut vier
Wochen können die beiden das selbst erstellte Werk abholen.

Bei Töpfermeister Peter Hansen modellierten viele Kinder unter seiner
Federführung Tonkugeln, die – mit einer innenliegenden Lichterkette
versehen – ein tolles Weihnachtsgeschenk werden sollen. Gerade auf
solche Lichtobjekte – in allen Größen und Formen – hat sich
Hansen inzwischen spezialisiert.

Doch auch das Interesse an der Gebrauchskeramik – an Vasen, Töpfen
und Gefäßen zum Beispiel – ist wieder groß. Dies stellte auch
Christian Günther fest, der die Töpferei seines Vaters im März
übernommen hat: „Wir müssen die Tradition bewahren, aber auch
offen für neue Trends, für Sonderwünsche des Kunden, für
individuelle Fertigungen, sein. So kann es uns gelingen, auch junge
Leute anzusprechen". Dies gelingt ihm inzwischen – aufgrund des
Online-Handels – auch bundesweit. So sind Brottöpfe und Teekannen
auch in Haushalten mit jungen Paaren mittlerweile sehr beliebt, werden
individuelle Hochzeitsgeschenke aus Ton – oft mit Namen des
Brautpaares versehen – immer mehr geordert.

Dank neuer Techniken, neuer Farben, ist auch eine größere Vielfalt
in die Tonarbeiten gekommen. Hochwertige und ausgefallene Produkte,
eben keine Massenware, damit wollen die Töpfermeister ihre Besucher
überzeugen. Bei den 40. Töpfertagen ist Adendorf ist dies gelungen.
Auch mit zwei Töpfereien lässt sich diese Tradition in Adendorf
aufrecht erhalten, davon sind Günther und Hansen überzeugt.

Und so sind sich die Töpfermeister einig, dass es auch zukünftig
eine Zukunft für das Töpfer-Handwerk gibt. Paul Günther zog am
Sonntagabend ein überaus positives Fazit: „Ich habe noch nie an
einem Wochenende so viel über Keramik erzählt wie diesmal. Das
Interesse der Besucher an unserem Handwerk ist famos. Das freut uns
natürlich und ist Ansporn für die Zukunft". Auch Peter Hansen ist
mehr als zufrieden: „Wir hatten mehr Besucher als im vergangenen
Jahr. Adendorf steht für das Töpferhandwerk – das schätzen die
Menschen". Und damit steht fest, dass es auch im kommenden Jahr wieder
ein Töpfer-Wochenende geben wird.

Für die Bewirtung der Besucher sorgte wiederum die
Karnevalsgesellschaft „Hetzbröde", die auf dem Parkplatz des
„Drehwerks" Tische und Bänke nebst Grill und Kuchenbuffet aufgebaut
hatten. Auch ein Beweis dafür, dass der Zusammenhalt der Vereine im
Dorf funktioniert.

Auf Hochtouren laufen beim Verein Adendorfer Gewerbetreibende jetzt
die Vorbereitungen für den achten Martinsmarkt, der vom 10. bis 13.
November auf dem Dorfplatz stattfindet. „Dieser Markt ist
einzigartig in der Region, und wir werden alles dafür geben, dass die
Besucher auch in diesem Jahr wieder begeistert hiervon sind",
verspricht Hansen, zugleich Vorsitzender des Vereins.

So fing vor 40 Jahren alles an: Paul Günther – hier mit Sohn Christian – präsentierte am Wochenende den Blickpunkt von Oktober 1977 mit der Ankündigung der ersten Adendorfer Töpfertage.  | Foto: Peter Adolf
Auch in diesem Jahr stießen die Töpfertage wieder auf eine große Resonanz.   | Foto: Peter Adolf
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