Chagall in der alten Kirche Berkum
Ausstellung noch bis zum 5. Juli
Wachtberg-Berkum - Frisch und sauber renoviert glänzte die alte katholische Kirche zur
Vernissage der Ausstellung „Engel“ Mitte Juni. Eine Einführung in
das Werk Chagalls und in die Ursprünge der 24 Bilder für die rund 50
Zuhörer bot Kunsthistorikerin Hildegard Heitger-Benke. In einer nach
der Renovierung vom Vorjahr angenehmen Atmosphäre erfuhr man, dass
man die alte Berkumer Pfarrkirche künftig als Kunstkirche nutzen
möchte.
Die 24 Bilder Chagalls wurden eigens für diese Präsentation aus zwei
verschiedenen Sammlungen zusammengestellt, erfuhr man von Theresa
Schulte vom katholischen Familienbildungswerk Rhein-Sieg-Kreis. Sie
stammen aus dem Spätwerk des Malers und zeigen unter anderem Werke,
die im Auftrag für die Verve-Bilbel gemalt wurden, wie Heitger-Benke
erklärte. Das Thema Engel repräsentieren sie in verschiedenen
biblischen Stationen in mal fassbarer, mal schemenhafter oder
symbolischer Darstellung, die nach ihrer Einschätzung teilweise
Chagalls eigene immer wieder suchende, zweifelnde Haltung zeigen.
Nicht immer und überall traf der Künstler mit seinem bildlichen
Ausdruck auf Gegenliebe. Mal kam die Stilrichtung des poetischen
Realismus nicht wie gewünscht an, mal nahm man am Inhalt Anstoß. So
war es in der orthodoxen Bevölkerung Russlands, in dem er aufwuchs,
vielfach weder gewünscht noch üblich, Gott als Person darzustellen.
Auch aus diesem Grunde gab es in der Familie Chagall durchaus
Widerstand, als sich der zusätzlich musikalisch ausgebildete junge
Mann nicht für eine mögliche musikalische Solokarriere, sondern für
die Malerei entschied.
Zu sehen ist die Ausstellung noch bis inklusive 5. Juli von Montag
bis Freitag jeweils in der Zeit von 10 bis 13 Uhr. Eine weitere offene
Führung mit Heitger-Benke findet zur Finissage am 5. Juli um 18 Uhr
statt.
- prl
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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