Ist das essbar oder tödlich?

Bäume und Sträucher erkennen mit Dirk Holtermann

Wachtberg-Adendorf - (prl) Um zu wissen, ob man Früchte, Blätter oder Knospen des Baums
oder Strauchs vor der Nase essen kann, muss man ihn zu allererst
identifizieren. Genau das lernten elf Teilnehmer der Exkursion im
Auftrag der Adendorfer Aktionsgemeinschaft zum Schutz der Landschaft
bei Diplom-Biologe Dirk Holtermann. Während eines zweistündigen
Spaziergangs erklärte er einfache Möglichkeiten der Bestimmung von
Bäumen, aber auch Tricks der Natur, mit denen Pflanzen sich vermehren
oder gegen Kälte wehren.

Bäume und Sträucher, die im Winter immer noch grüne Blätter
tragen, schützen sich beispielsweise mit Chemikalien, die ihren
Blättern bis zu einem gewissen Grade eine Art Frostschutz gewähren.
Da solche Stoffe im Regelfall nicht gesundheitszuträglich sind, solle
man beim Sammeln von Essbarem am Wegesrand diese Gewächse lieber
außen vor lassen, riet der Biologe.

Auf den ersten Blick könne man selbst ohne Laub in den Baumkronen und
aus größerer Entfernung Robinie, Ahorn, Esche und Kastanie von den
anderen Bäumen an der Position der Knospen unterscheiden. Mit nur
drei Unterscheidungsmerkmalen sei es möglich, die 160 einheimischen
Bäume sicher zu bestimmen. Quasi im Vorbeigehen erkannten die
teilenehmenden Wanderer Hainbuche, Rosengewächse, Liguster, Holunder
und manch anderes Gehölz.

Am Schluss bereiteten alle zusammen einen Hagebuttentee aus echten
Hagebutten, ein gewürztes Brot und Kornelkirschenbutter in
Holtermanns Küche zu. Dass die Eibe übrigens nicht etwa wegen
Verwechslungen mit der Johannisbeere vor Urzeiten zu tödlichen
Vergiftungen geführt hat, erfuhr man auf dem Weg um und durch
Adendorf ebenfalls. „Auf diese Weise hat man seinerzeit schon mal
die gewünschte Thronfolge geregelt“, erklärte Holtermann.