Eazebär in Pech ist erwacht
„Eazebär for Peace“ in Pech

Der „Eazebär“ als lokale Variante des uralten Zaubers der Winteraustreibung kam nach coronabedingter Pause im Vorjahr in diesem Jahr endlich zum Zuge und sorgte mit seinen Mitstreitern bei einer Haussammlung zugunsten ukrainischer Flüchtlinge für sensationelle 5.000 Euro, die unbürokratisch und direkt den Flüchtlingen zugute kommen.  | Foto: AS
  • Der „Eazebär“ als lokale Variante des uralten Zaubers der Winteraustreibung kam nach coronabedingter Pause im Vorjahr in diesem Jahr endlich zum Zuge und sorgte mit seinen Mitstreitern bei einer Haussammlung zugunsten ukrainischer Flüchtlinge für sensationelle 5.000 Euro, die unbürokratisch und direkt den Flüchtlingen zugute kommen.
  • Foto: AS

Wachtberg-Pech (as). Es sind schon ganz besondere Zeiten, denen sich Brauchtumsvereine aktuell wieder stellen. Eine bunt gemischte Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern aus Pech begleitet den „Eazebär“ normalerweise immer an Rosenmontag durch den Ort, um Spenden für örtliche soziale Einrichtungen zu sammeln. Dabei kamen bislang immer jedes Jahr um die 1.500 Euro zusammen, erläuterte Oliver Neft, der jahrelang unter anderem Vorsitzender des Heimatvereins Pech war.

Der „Eazebär“ blieb wegen Corona im vergangenen Jahr und auch während der Karnevals-Session 2022 in seinem Winterquartier. Am vergangenen Sonntag aber holten die Pecher ihn nun heraus und bei besten Frühlingstemperaturen zog im Bären-Kostüm Marwin Wühle mit der bunt kostümierten Gruppe von Pecher Ehrenamtlern durch den Wachtberger Ortsteil, um diesmal Spenden für die Ukraine-Flüchtlinge zu sammeln, die in Wachtberg gerade eine neue Heimat finden. Und die Veranstaltung im Zeichen von „Eazebär for Peace“ wird dann wohl auch in die Ortsgeschichte eingehen. Noch nie ist der Eazebär nach Aschermittwoch durch den Ort gezogen und mit dem Spendenerfolg von schließlich 5.000 Euro hatte auch niemand gerechnet. Mit bei den Sammlern dabei war Catrine Zachow, deren Ehemann als Fahrer bei der Aktion „Meckenheim hilft“ mitmacht und sich während der Eazebär-Veranstaltung 2022 auf dem Rückweg aus der Ukraine befand, wo er als Fahrer eines der fünf vergangene Woche gestarteten Fahrzeuge vor Ort miterlebte, wie schlimm die Lage wirklich ist. Auf dem Rückweg wollten die Helfer aus der Region Flüchtlinge mitbringen, die als Ziel Nordrhein-Westfalen angegeben hatten.

„Wir waren nicht überall in Pech, haben aber trotzdem in einer Vielzahl von Straßen die Spendendose kreisen lassen“ äußerten die Teilnehmer der Haussammlung abschließend. Der Heimatverein Pech erläutert auf seiner Homepage, was sich hinter dem Namen des Eazebärs verbirgt: „Er entstammt der rheinischen Mundart und ist ins Hochdeutsche mit „Erbsenbär“ zu übersetzen. Damit ist jedoch kein Meister Petz mit einer besonderen Vorliebe für Hülsenfrüchte gemeint, sondern die Person, die sich früher unter einer Umhüllung aus laut raschelndem Erbsenstroh verbarg und zu dem Lärm einer oder mehrerer getrockneter, mit Erbsen gefüllter und aufgeblasener Schweinsblasen tanzte, so wie der Tanzbär der fahrenden Leute auf dem Jahrmarkt.“

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Alfred Schmelzeisen aus Bad Godesberg

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