Jubiläum in Klein Villip
Kapellenverein feiert 10-jährige Einsegnung
Wachtberg - (prl) Auch wenn die Pandemie die Welt im Griff hat, wollten die
Aktiven aus dem Kapellenverein um Hans und Maria Böhm sowie Roland
Gassert das Jubiläumsfest nicht ausfallen lassen. „Wir feiern im
kleinen Rahmen“, hatte Hans Böhm angekündigt. Auf rund 40 Plätze
begrenzt blieb deshalb der Platz vor dem originalgetreu im Fachwerk
nachgebauten barocken Sakralbau, der kleinen Kapelle in Klein Villip.
In diesem Jahr zelebrierten Pfarrer Thomas Gerber und Diakon Peter
Schmitz mit Mitgliedern, Paten, Freunden und Förderern des
Kapellenvereins dieses besondere Jubiläumspatronatsfest als
Feldmesse. „Singen ist erlaubt, aber nur mit Mundschutz“, wirkte
Gerber eventuellen Unsicherheiten unter den Gästen entgegen. So
erklang den schwierigen Zeiten zum Trotz „Ein Haus voll Glorie
schauet“ und weitere Lieder.
Musikalisch begleiteten der Posaunenchor der evangelischen Kirche in
Meckenheim unter der Leitung von Margret Toyka und Kantor Gereon
Schulte-Beckhausen an der elektronischen Orgel die feierliche
Zeremonie. Im Rahmen der Veranstaltung sammelte der Kapellenverein
Spenden, die mitsamt einem Zuschuss des Vereins mit insgesamt 750 Euro
der Aktion „Zugabe“ zugutekommen.
Vor mehr als zehn Jahren hatten die Aktiven des Kapellenvereins
begonnen, sich um den Wiederaufbau des in den 50er Jahren
niedergelegten kleinen Gotteshauses zu bemühen. Heute ist die
regelmäßig geöffnete Kapelle ein Ort des Gebets und der Besinnung,
Ziel- oder Rastpunkt für Wanderer und Radler sowie der Ort, an dem
zwei Menschen sich für ihren zukünftigen Lebensweg das Ja-Wort
geben.
Erstmals auf einer preußischen Katasterkarte wurde das ursprünglich
von Johann Peter Wilms aus Adendorf gestiftete Bauwerk erwähnt. Die
Menschen stellten sie seinerzeit unter das Patrozinium der
schmerzhaften Mutter Gottes, der Adendorfer Pfarrer überließ den
Klein Villipern für ihre Kapelle eine Madonna aus dem Bestand der
Pfarrkirche.
Weil für den Erhalt der Kapelle keine Mittel zur Verfügung standen,
verfiel das kleine Bauwerk zusehends. Trotz kleinerer, nicht immer am
Original orientierten Reparaturen musste die Kapelle wegen
Baufälligkeit 1965 von der Gemeinde Adendorf als Eigentümerin aus
Sicherheitsgründen geschlossen werden. 1973 legte man den Sakralbau
vollständig nieder.
Eine kleine Gruppe machte es sich vom Jahr 2000 an zur Aufgabe, die
Kapelle möglichst originalgetreu wiederaufzubauen. Ohne öffentliche
Mittel, dafür aber mit Spenden und unzähligen helfenden Händen
erstand die Stätte des Gebets bis auf wenige Meter wieder an der
gleichen Stelle wie die erste. Abt Benedikt aus Maria Laach segnete
die Kapelle am 22. August 2010 ein und stellte sie unter das
Patrozinium von Maria Königin.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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