Dreck weg - der Frühling kommt
Mehrere Umweltaktionen in Wachtberger Orten
Wachtberg - (as) Gleich bei mehreren Umweltaktionen am zweiten März-Samstag
engagierten sich unzählige kleine und große Helfer, die trotz
Aprilwetter mit starkem Wind und Regen sowie Graupelschauer das Umfeld
verschiedener Wachtberger Ortsteile reinigten.
Ursula Perkams von der Aktionsgemeinschaft für den Schutz der
Landschaft begrüßte in Adendorf rund 30 Helferinnen und Helfer.
Viele volle Säcke mit Abfall wurden von den motivierten Helfern
später am Zieltreffpunkt abgeliefert. Für die Kinder gab es zur
Belohnung Schokolade. Auf ein größeres Zusammentreffen mit
Dankeschön-Feier musste Corona-bedingt verzichtet werden.
Nicht nur in Adendorf musste im vergangenen Jahr die traditionelle
Umweltaktion abgesagt werden, die dann in diesem Jahr zu höherem
Sammelergebnis führte. Ulf Hausmanns vom Heimatverein Villip
berichtete in Holzem, dass diesmal rund um Villip und bis zum
Einkaufszentrum Berkum sowie am Wachtberg-Ehrenmal der Müll von zwei
Jahren in der Natur lag - weitaus mehr, als selbst von Landwirten, die
täglich draußen sind, geschätzt worden war. Umso glücklicher war
der Vorsitzender, dass sich fast 60 Erwachsene und zahlreiche Kinder
und Jugendliche bereit erklärt hatten, mitzumachen. Und viele zum
ersten Mal, denn neben den Routiniers, die schon seit Jahren die
Umweltaktion begleiten, waren viele neue Gesichter zu sehen.
Auf dem stark verschmutzten Dorfplatz / Kirchplatz zum Villiper
Friedhof waren die Abfallsammler genauso unterwegs wie Tobias
Teichner, der mit seinem Trecker namens „Schorschs“ den
flächenmäßig größten Bereich in der Obstbaulandschaft um Holzem
inklusive Ehrenmal in Berkum und das Hinterland des
Glas-Containergeländes am EKZ abdeckte. Dort gab es einen absoluten
Müll-Hotspot: geplünderte Kleidercontainer, die ins Gelände
verstreut waren, Klamotten, Schuhe, Töpfe – und Glas und Plastik
jeder Facon.
Manche Teilnehmer hatten Glück mit dem Wetter beim Sammeln, andere
gerieten in die extreme Hagelschauer am Nachmittag. Und erschütternd
für alle Umweltaktions-Teilnehmer war auch diesmal, dass es viele
Flaschen aus Straßengräben zu holen galt. Und irgendjemand hat auch
einen Beutel mit verrotteten Handys wild entsorgt. In Richtung
Villiprott beschrieb Ulf Hausmanns das Sammelergebnis als Wegwerforgie
- kleine Schnapsflaschen, Cola – prächtig ins Gebüsch verteilt,
bevor man die Ortslage erreicht. Teilnehmende Kinder waren hier vom
Anschauungsunterricht geschockt, wie der Mensch seine Umwelt versaut.
Resümee zum weiteren Ergebnis – das Ehrenmal der Gemeinde für die
Toten der beiden Weltkriege am Wachtberg erwies sich als eine absolute
Partymeile mit Konsumdreck jeder Art. Zahlreiche gefüllte und dann im
Gebüsch entsorgte Hundebeutel beschäftigten die Sammler auch, genau
wie Gartenabfälle gespickt mit Plastiktöpfen, PVC-Rohre und
Teichfolie. Sehr bald mussten die Teilnehmer feststellen, dass die
Müllsäcke nicht ausreichten und begaben sich nach Hause, um sich mit
weiteren Müllbeutel auszurüsten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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