Zum Tod von Traugott Scholz
Prinzipal des „Château Pech" starb im Alter von 86 Jahren

Gemeinsam mit seiner Frau Gundula Schroeder hat Traugott Scholz das Wachtberger Theater „Château Pech“ 1998 gegründet und seitdem als Prinzipal weiterentwickelt. | Foto: .Privat
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  • Gemeinsam mit seiner Frau Gundula Schroeder hat Traugott Scholz das Wachtberger Theater „Château Pech“ 1998 gegründet und seitdem als Prinzipal weiterentwickelt.
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Wachtberg-Pech - Das Theater Château Pech trauert um seinen Prinzipal Dr. Traugott
Scholz. Gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin und
Regisseurin Gundula Schroeder, hatte Scholz die beliebte kleine
Wachtberger Bühne 1998 gegründet und seitdem mit ihr zusammen
geleitet. Am 30. April starb er im Alter von 86 Jahren zu Hause und,
wie es sein Wunsch war, mit der engsten Familie an seiner Seite.

Traugott Scholz wurde 1934 in Königsberg geboren und wuchs nach dem
Krieg als Ältester von 6 Geschwistern in Hetzelsdorf in der
fränkischen Schweiz auf. Nach seinem Studium der Physik lernte er
während seiner Promotion in Heidelberg die Schauspielerin Gundula
Schroeder, die Liebe seines Lebens, kennen. Schroeder begleitete ihn
zu Forschungsarbeiten in die USA, bevor beide 1970 in Wachtberg-Pech
ansässig wurden und hier mit ihren Kindern ein gemeinsames Zuhause
fanden.

Bis zu seiner Pensionierung war Traugott Scholz als Physiker im
Bundes-Umweltministerium für den Lärmschutz tätig und engagierte
sich bereits in den Siebziger Jahren für Klimaschutz und für einen
respektvollen Umgang mit den Ressourcen des Planeten.

Mit Abschluss seiner Beamtenlaufbahn startete Traugott Scholz seine
zweite Berufung als Schauspieler und Organisator des Kellertheaters
Château Pech. Seine erste Rolle war der Moebius in „Die Physiker“
von Dürrenmatt.

Als weitere Paraderollen spielte Scholz u. a. den Malvolio in
Shakespeares „Was Ihr wollt“, jeweils den Ehemann von Gundula
Schroeder in „Tartuffe“ und in „Wer hat Angst vor Virginia
Woolf“.

Den Zuschauern werden außerdem seine besonderen
Begrüßungsansprachen vor jeder Vorstellung in Erinnerung bleiben -
und die gastfreundliche Einladung an alle, nach der Vorstellung noch
zu einem Glas Wein im ‚Salon‘ des Hauses Scholz zusammenzukommen.

Den Höhepunkt seiner Theaterzeit erlebte er, als er, in der Regie
seine Frau, zusammen mit seinen Brüdern Freimut und Volker, seinem
Enkel Jonathan und seinem „Ehrenbruder“ Bernhard den Estragon in
„Warten auf Godot“ gestalten konnte.

Er selbst bezeichnete die Theaterzeit als „die schönsten Jahre
unseres gemeinsamen Lebens“ - und beschrieb die gesamten 55 Jahre an
der Seite seiner Frau mit der mathematischen Formel: „Zwei Jahre
Heidelberg, drei Jahre Amerika, 50 Jahre Pech = 55 Jahre Glück.“

Mit den langjährigen Schauspielerinnen und Schauspielern des
Kellertheaters Château Pech verband Traugott Scholz eine tiefe
Freundschaft, ebenso genoss er auch die inspirierenden Begegnungen mit
vielen Menschen aus dem Stammpublikum.

Durch Corona musste das Theater im vergangenen Jahr kurz vor der
geplanten Premiere die Proben zu Kleists „Der zerbrochene Krug“
einstellen. Gundula Schroeder wird nach der Pandemie gemeinsam mit dem
Ensemble entscheiden, wie es ohne Traugott Scholz weitergehen kann.

- unserer Redaktion

Gemeinsam mit seiner Frau Gundula Schroeder hat Traugott Scholz das Wachtberger Theater „Château Pech“ 1998 gegründet und seitdem als Prinzipal weiterentwickelt. | Foto: .Privat
Als „Höhepunkt seiner Theaterzeit“ bezeichnete Scholz selbst seine Rolle in Samuel Becketts „Warten auf Godot“ aus dem Jahr 2009. | Foto: Château Pech
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