Kultursplitter
Theater, Konzerte, Oper, Kabarett - für Sie aufgelesen von Peter Adolf

„Paul Abraham“ - Das „Kleine Theater Bad Godesberg“ erinnert im August mit diesem Stück an einen großartigen Star der Operettenwelt, der von den Nazis verjagt und ins Vergessen gedrängt wurde. | Foto: Patric Prager – die Prager Botschaft
  • „Paul Abraham“ - Das „Kleine Theater Bad Godesberg“ erinnert im August mit diesem Stück an einen großartigen Star der Operettenwelt, der von den Nazis verjagt und ins Vergessen gedrängt wurde.
  • Foto: Patric Prager – die Prager Botschaft
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Region - (Ad) So langsam erwacht das kulturelle Leben in der Region wieder.
Aber es gibt auch noch Stillstand, denn in einigen Spielstätten
lassen die aktuellen Corona-Vorschriften einen Theaterbetrieb nicht
zu. Der BLICKPUNKT hat den aktuellen Sachstand für die Region
abgefragt.

Rheinbach

Dr. Ruth Fabritius, Fachgebietsleiterin für Kultur und Museen in
Rheinbach, zeigt sich optimistisch: „Die Stadt Rheinbach wird für
das Stadttheater ein Hygiene-Konzept erstellen, um auch unter
Corona-Bedingungen den Spielbetrieb zu ermöglichen“. Und so soll
Ende September wieder der Vorhang aufgehen. Begonnen wird mit dem
Stück „Brandheiß“ am 30. September, das aufgrund der
Corona-Krise in der vergangenen Spielzeit nicht mehr aufgeführt
werden konnte. Auch das Stück „Die Mausefalle“ konnte in die neue
Spielzeit übernommen werden (25. November). Zudem sind in den
kommenden Monaten folgende Aufführungen geplant: „Das
Dschungelbuch“ (25. Oktober); „Der Trafikant“ (17. November);
„Loriot – Dramatische Werke“ (15. Januar 2021); „Extrawurst“
(5. April 2021), „Sophie Scholl – die letzten Tage“ (2. Mai
2021) und „Die Tanzstunde“ (19. Mai 2021).

Meckenheim

Seit 20 Jahren begeistert Jürgen B. Hausmann nun schon mit seinem
wunderbaren Kabarett „direkt von vor der Haustür“. Das möchte
der Kabarettist natürlich auch mit dem Publikum feiern – mit seinem
Jubiläumsprogramm „Jung, wat biste jroß jeworden!“ Der Auftritt
in Meckenheim – in der Jungholzhalle - soll am 30. Oktober
stattfinden.

Wachtberg

Bärbel und Josef Kemp aus Wachtberg-Villip laden an den letzten drei
Wochenenden in den Schulferien NRW zu einer Kunstausstellung mit neun
exzellenten Künstlern ein, die ihre Arbeiten in Werkstatt, Galerie
und Garten der Hofanlage an der Holzemer Straße 4 in Villip zeigen.
Mit dabei sind u. auch die Glaskünstlerin Helga Feuser-Strasdas aus
Rheinbach, Josef Kemp aus Wachtberg mit seinen Drechselarbeiten,
Thomas Knauf aus der Grafschaft mit seiner Schmuck- und Schreibgeräte
- Manufaktur sowie Beate Meffert-Schmengler aus Meckenheim mit
Skulpturen und Drucken. Geöffnet hat die Ausstellung am 25./26. Juli,
am 1./2. August sowie am 8./9. August jeweils von14 bis 18 Uhr. Die
geltenden Corona-Bestimmungen wie Mund-Nase-Schutz sind natürlich
einzuhalten.

Auch die Studiobühne Wachtberg ist optimistisch, bald den
Probenbetrieb wieder aufnehmen zu können, und das neue Stück –
„Räuber Hotzenplotz“ - wie gewohnt am zweiten Adventswochenende
aufführen zu können. Kasperl und Seppel haben ihrer Großmutter eine
Kaffeemühle zum Geburtstag geschenkt. Die ist etwas ganz Besonderes.
Denn die kann nicht nur Kaffee mahlen, sondern macht beim Kurbeln auch
Musik. Dumm nur, dass selbst Räuber zuweilen musikalisch sind.
Deswegen raubt der Räuber Hotzenplotz der Großmutter die
Kaffeemühle. Das Entsetzen darüber ist natürlich bei allen groß.
Kasperl und Seppel wollen die Kaffeemühle mit einer List
zurückholen.

„Dank“ der Corona-Pandemie musste der Gesangverein Eintracht
Adendorf nicht nur sein Frühlingskonzert im März absagen, sondern
auch das Jubiläumskonzert zum 110-jährigen Bestehen des Chors im
Juni. Allerdings soll letzteres noch in diesem Jahr nachgeholt werden
- das Jubiläumskonzert ist nunmehr als Adventskonzert am Samstag, 28.
November, 17 Uhr, in der Adendorfer Kirche geplant.

Das „Drehwerk“ in Adendorf steht wieder als „Gesamtkunstwerk“
zur Verfügung: Das Kino ist zurück von seinem Autokino-Abenteuer in
Rheinbach, die Bühne wird bespielt, Bistro und Biergarten laden zum
Essen und Trinken ein. Natürlich sind die bekannten Corona-Regeln
einzuhalten. Nach der jetzigen Verordnung können gerade einmal 24
Bühnenplätze belegt werden. Franziska Knorr: „Ein großer Dank
geht an alle Künstler, dass sie dennoch auftreten – denn das ist
nicht selbstverständlich. Im Kino stehen momentan 12 Plätze zur
Verfügung“.

„Ich liebe Wein so sehr, manchmal gebe ich ihn sogar ins
Bügeleisen, damit die Wäsche schön riecht.“ Ingo Konrads
präsentiert mit Wein- und Wortwitz am 18. Juli „Best of
Wein-Comedy“ im Drehwerk; „das Lachen im Keller geht weiter“.
„Songs & Poetry“ gibt es am 24. Juli mit „Wilko & Landwehr“;
„Magie unter Auflagen“ bietet Matthias Rauch am 26. Juli; zu einem
brasilianischen Abend mit Live-Musik von „Samba Bom“ und Buffet
lädt das Drehwerk am 31. Juli ein, und Comedy-Urlaub mit „Andrea
Volk“ unter dem Motto „Nur die Liege zählt“ gibt es am 9.
August im Drehwerk. Sommerbedingt hat das „Drehwerk“ in den
Monaten Juli und August zwei Ruhetage – montags und dienstags. An
allen anderen Tagen ist es ab 15 Uhr, sonntags schon ab 11 Uhr
geöffnet. Weitere Infos und Karten: 02225 – 7081719.

Bad Godesberg

Auch das Kleine Theater“ Bad Godesberg hat sich aus der Corona-Pause
schon zurückgemeldet; die ersten Vorstellungen mit dem spannenden
Psychokrimi „Flurgeflüster“ stießen auf große Resonanz.

Am 8. August geht es mit dem Stück „Paul Abraham“ weiter. Berlin,
Wien, Paris, Casablanca, Havanna, New York – die Lebensstationen des
Komponisten Paul Abraham lesen sich so exotisch wie die Schauplätze
einer seiner Erfolgs-Operetten, mit denen er zu Beginn der 30er Jahre
für Furore sorgte. Doch das Leben des genialen Tonsetzers verlief nur
bis zum Januar 1933 operettenhaft – mit der Machtergreifung der
Nationalsozialisten verwandelte es sich in eine Tragödie.

Nicht nur darf er sein Theater nicht mehr betreten, er muss
schließlich gar das Land verlassen und flüchtet in die USA. Eben
noch bejubelt, verlässt ihn im Exil der Verstand, und er lebt in
psychiatrischer Obhut. Seine zahlreichen unveröffentlichten Werke,
die er daheim seinem Freund Josef anvertraut hatte – verscherbelt
dieser an reiche Deutsche, die sich ihren Namen über den
Kompositionen erkaufen. Abraham stirbt in Armut.

Das Stück erinnert an einen großartigen Star der Operettenwelt, der
von den Nazis verjagt und ins Vergessen gedrängt wurde. Mit vielen
Melodien des Komponisten lässt Dirk Heidicke Paul Abraham wieder
aufleben. Weitere Infos: 0228 / 36 28 39.

Im Schauspielhaus Bad Godesberg geht es am 10. September weiter –
mit Georg Büchners Stück „Lenz“. Büchners Erzählung schildert
den Dichter Lenz als zutiefst verunsicherten, dem Tode näher als dem
Leben stehenden Sinnsucher. Infos und Karten: 0228 – 77 80 08.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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