Waldspaziergang in Wachtberg
Weihnachtstradition erfreut sich großer Beliebtheit

Forstamtsrat a.D. Roland Migende erläuterte anhand eines Netzwerkspieles im Wald die Bedeutung von Wasser, Boden und Luft für den Wald. | Foto: AS
  • Forstamtsrat a.D. Roland Migende erläuterte anhand eines Netzwerkspieles im Wald die Bedeutung von Wasser, Boden und Luft für den Wald.
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Wachtberg-Niederbachem - (as) Der sogenannte Heiligabend-Spaziergang des in Ruhestand
befindlichen Forstamtsrat Roland Migende hat Tradition. Auch zum
Heiligen Abend 2018 bot der Förster seinen beliebten Spaziergang mit
Ausgangspunkt an der Drachenfelsschule in Niederbachem und Zielpunkt
im Niederbachemer Wald Kindern und Erwachsenen an. Auch diesmal, wie
bei den 13 zuvor organisierten Spaziergängen, erfreute sich die
Veranstaltung bei Familien großer Beliebtheit. Roland Migende
begrüßte viele Kinder und Jugendliche, die schon mehrfach dabei
waren, wenn der Forstamtsrat Wissenswertes zur Natur erläuterte. Beim
Heiligabend-Spaziergang 2018 stand der Wald selbst wegegn der extremen
im Jahr 2018 aufgetretenen Trockenheit im Mittelpunkt der
Erläuterungen. Eingeleitet wurde der Spaziergang durch ein
Vernetzungsspiel mit anwesenden Kindern, die sowohl die Position von
Eltern, Kindern, Großeltern, von Energie- und Wasserlieferanten
übernahmen. Dargestellt werden sollten die Erkenntnise, dass die
Natur, der Wald und die Umwelt eng miteinander verzahnt sind und wenn
ein Netzteil ausfällt, dies zu sehr negativen Kettenreaktionen
führen kann. So fiel bekanntlich der Regen in den vergangenen Monaten
sehr spärlich aus und gerade den Fichten im Wald bekam dies auf Grund
der nicht tiefen Wurzeln nicht gut. Der Wasserstress bei den Bäumen
führte zu erhöhtem Schädlingsbefall. Borkenkäfer und andere
Schädlinge wird dies gefreut haben – die Waldbesitzer dagegen
müssen mit enormen Einbußen rechnen. Roland Migende erläuterte das
wichtige Zusammenspiel zwischen dem richtigen Standort von Bäumen und
den passenden klimatischen Gegebenheiten. Viele Kinder, wie
beispielsweise der fünfjährige Finn, stellten Fragen. Andere Kinder
wiederum freuten sich darauf, dass sie wieder vom Bad Godesberger
Knauber-Markt gestiftete Meisenknödel im Wald an Ästen von Bäumen
und Sträuchern verteilen durften. Als Dankeschön für die Teilnahme
am Waldspaziergang gab es für Kinder und Eltern interessante Lektüre
zum Thema Wald. Roland Migende, der in Bad Godesberg seinen Ruhestand
verlebt und bereits zu seinen aktiven Zeiten als Forstamtsrat in der
Städteregion Aachen unter anderem an Heiligabend alleine zwölf Jahre
lang Familien in den Wald führte, um die Zeit bis zur Bescherung zu
verkürzen, ist als Waldpädagoge international im Einsatz.

Vor inzwischen rund drei Jahrzehnten gründete Migende eine
Kooperation mit ungarischen im Aufbau befindlichen Waldschulen im
Bereich der Wald-, Natur- und Umweltverbundenen Jugenderziehung. Zu
Beginn wurde der Aufbau und die Einrichtung von Waldschulen, die bei
den örtlichen Forst-Arbeitsgemeinschaften angesiedelt sind, mit Rat
und Tat unterstützt. Parallel dazu halfen jährlich ein bis zwei
durchgeführte Seminare, die Arbeit künftigen ungarischen
Waldpädagogen zu erleichtern. Bei Gegenbesuchen in
Nordrhein-Westfalen lernten ungarische Lehrer und Forstleute nicht nur
etwas über Öffentlichkeitsarbeit zugunsten des Waldes und der Natur
kennen, sondern auch über den Betrieb an den hiesigen fünf
Waldschulen, die es als außerschulische Lernorte im Rheinland und
Westfalen gibt. Vor inzwischen 14 Jahren wurde auf Empfehlung von
Roland Migende eine offizielle Vereinbarung zwischen dem Land
Nordrhein-Westfalen und der Republik Ungarn über die Zusammenarbeit
im Bereich Natur, Wald und Umwelt-Erziehung im feierlichen Rahmen in
der ungarischen Botschaft unterzeichnet. Seit 2010 gibt es jährlich
Besuche einer Schulklasse aus der ungarischen Stadt Szolnok im
Jugendwaldheim Arnsberg des Landesbetrieb Wald und Holz NRW,
erläuterte Roland Migende vor dem Waldspaziergang in Niederbachem und
verwies hierbei auch auf die jährlichen Schülerseminare in einer
Grundschule im ungarischen Györ, regelmäßige Planspiele an
ungarischen Waldschulen und Einzelbesuche von Pädagogen und
Forstleuten zur außerschulischen Bildung. Stets begleitete der
ehemalige Forstamtsrat die Gruppen und Einzelbesucher, um damit seinen
Dank für die geleistete ungarische Vorarbeit zur Deutschen
Wiedervereinigung zum Ausdruck zu bringen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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