Autofreier Sonntag
16 Kilometer abgasfrei
Waldbröl/Nümbrecht - „Die Landschaft zwischen Waldbröl und Nümbrecht ist total
schön“, schwärmt der Wiehler Sascha Hirschfeld, der mit seinen
Kindern auf dem 15. Autofreien Sonntag zwischen Nümbrecht und
Waldbröl mit dem Rad unterwegs war und in Hahn seine Teilnahmekarte
stempeln ließ, um an der Verlosung teilzunehmen.
In der Hahner Rast- und Stempelstation sollten die Bürgermeister das
offizielle „Go!“ geben, um sich von dort mit möglichst vielen
anderen Teilnehmern auf den Rundkurs zu begeben. Pünktlich um 11 Uhr
bog Waldbröls Bürgermeister Peter Koester in den Rastplatz ein.
Ohne seinen Nümbrechter Amtskollegen Hilko Redenius, der sich
telefonisch entschuldigen ließ, stieg Koster in die Pedale und
trampelte nach der Eröffnung, gefolgt von einem Pulk sportlicher
Radfahrer, Richtung Bohlenhagen davon. Koester versprach die ganze 16
Kilometer lange Runde zu fahren. Ohne den inzwischen an den Rädern so
beliebten Elektromotor!
Das Fahrrad ist Freizeitsport für den Verwaltungschef, der an zwei
Tagen in der Woche seinen Drahtesel über 80 Kilometer weit durchs
Oberbergische treibt. Wirtschaftsförderer Eckard Becker dagegen hatte
sein Zweirad nicht rechtzeitig an den Start bekommen!
„Reparaturstau“, gestand er lachend und hatte, gemeinsam mit
seiner Ehefrau, den Lenker gegen Walking Stöcke getauscht und war von
Wilkenroth aus zu Fuß Richtung Rundstrecke zum Startpunkt gewandert.
In Hahn hatte sich zwischenzeitlich auch Politprominenz eingefunden,
die zum Teil mit T-Shirt-Aufdrucken Präsenz zeigte. Der Wahlkampf
lässt grüßen! Die Dorfgemeinschaft Hahn jedenfalls freute sich
über den regen Zulauf und verkaufte fleißig Reibekuchen, Bratwurst,
Fleischkäse und dazu passende Getränke, die bei dem schwülwarmen
Wetter glänzenden Absatz fanden. „Der Erlös geht in die
Dorfgemeinschaftskasse“, erklärte Harald Wirths.
„Das Geld können wir gut gebrauchen, denn die anstehenden
Reparaturen, die bei der Dorfverschönerung immer anfallen, sind trotz
Eigenleistung jedes Jahr ein nicht unerheblicher Kostenfaktor“. Den
Radfahrern jedenfalls bescherten die Hahner ein tolles Ambiente. Ein
geschmücktes Eingangstor zum Innenhof des Verköstigungsbereiches war
liebevoll mit Blumenkörben verziert. Nicht ganz so liebevoll gingen
wieder einige Autofahrer vor. Christoph Pfeifer und Kevin Schindler,
die mit ihrem THW- LKW die Sperrstelle am Abzweig nach Hahn sicherten,
mussten sich schon um 10.00 Uhr dumme Sprüche anhören! Vor allem
sind es Einheimische, die uns mit sonntäglicher „Freundlichkeit“
begrüßen: „Wat soll datt denn, da is nix angekündigt, wo steht
datt denn?“ Kaum hatte Pfeifer seinem Ärger Luft gemacht, nähert
sich ein Trupp Motorradfahrer mit auswärtigem Kennzeichen!
Der erste in der Kolonne fragt freundlich nach dem Grund der Sperrung,
lässt sich die alternative Route nach Nümbrecht erklären, wünscht
einen „Schönen Tag“, dreht und rauscht mit seinen Kumpeln davon!
Na, so geht es doch auch, liebe Nörgler! Steigt einfach an einem
solchen Tag selbst auf das Rad und genießt die autofreie Strecke.
Wie man von vielen Teilnehmern am Autofreien Sonntag hörte, ist dies
ein völlig neues Fahrgefühl, das oft ein Lächeln auf das Gesicht
zaubern kann!
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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