Betreibervertrag fürs Hallenbad
200 Seiten sichern den Bestand des Bades

Bürgermeister Peter Koester (r.)  und Malte Hübsche als Geschäftsführer der neuen gGmbH, die als  Betreiber des Hallenbades in den Startlöchern steht, unterzeichnen und paraphieren den 200 seitigen Vertrag, der von Torsten Rothstein (l.) erstellt wurde. | Foto: Jürgen Sommer
  • Bürgermeister Peter Koester (r.) und Malte Hübsche als Geschäftsführer der neuen gGmbH, die als Betreiber des Hallenbades in den Startlöchern steht, unterzeichnen und paraphieren den 200 seitigen Vertrag, der von Torsten Rothstein (l.) erstellt wurde.
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Waldbröl - Von Jürgen Sommer

Torsten Rothstein ist nach eigenem Bekunden kein leidenschaftlicher
Schwimmer, wohl aber leidenschaftlicher Kämpfer für den Erhalt und
den zukünftigen Betrieb des im Umbau befindlichen Waldbröler
Hallenbades.

Rothstein hat maßgeblichen Anteil an der Konzeptentwicklung und dem
Vertragsentwurf, mit dem sich die inzwischen notariell beurkundete,
neu gegründete gGmbH „Schwimmen in Waldbröl“, als Betreiber des
Bades innerhalb der europaweiten Ausschreibung beworben hat. Im
Dezember beschloss der Rat den Betrieb des Bades an eben diese
Waldbröler gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung
(gGmbH) zu vergeben. Geschäftsführer ist der Meister für
Bäderbetriebe, Malte Hübsche.

Die Betreibergesellschaft wird das Bad für eine Jahresgebühr von 72
000 Euro von der Stadt pachten. Im Gegenzug verpflichtet diese sich
für Energiekosten und das Schulschwimmen einen Zuschuss in Höhe von
insgesamt 250 000 Euro pro Jahr zu zahlen.

Ein gutes Geschäft für die Stadt, denn bisher mussten jährlich 500
000 Euro für das in die Jahre gekommen alte Hallenbad berappt werden.
Viele Stunden hat Rothstein ehrenamtlich in die Ausarbeitung des
komplexen Vertrages investiert. Unterstützt wurde er von Mitgliedern
des Schwimmvereins Waldbröl, der Ortsgruppe des DLRG und der
Ortsgruppe der Arbeiterwohlfahrt, die unter dem Dach der gGmbH, Teile
der Betreibergesellschaft sind. Das Stammkapital in Höhe von 25 000
Euro wurde gemeinsam aufgebracht. Festgeschrieben ist auch, dass von
den Betreibern bis zum kommenden Jahr 100 000 Euro an Spendengeldern
gesammelt werden müssen.

„Diese Summe ist notwendig, um ein Anlaufkapital und ein Polster als
Rücklage zu haben“, erklärt Rothstein, der mit Stolz darauf
verweist, dass das Bad durch bürgerschaftliches Engagement gerettet
wurde. „Das gibt es in Deutschland noch nicht oft“, ergänzt der
als Steuerberater tätige Waldbröler. Der Vertrag zwischen der gGmbH
und der Stadt wurde von Bürgermeister Peter Koester und Malte
Hübsche vor wenigen Tagen im Rathaus unterzeichnet.

„Ein historischer Moment für die Wohnstadt Waldbröl“, merkte
Koester an, der vom Erfolg des Konzeptes mit seiner gesellschaftlichen
Komponente überzeugt ist. „Wir schaffen etwas für alle Bürger,
für Jung und Alt und für Groß und Klein“, so der Rathauschef.

Seit 2015 wurde von Politikern, Parteien, von Rat, Verwaltung und
Vereinen über die Zukunft des Hallenbades nachgedacht, geplant und
entschieden. Nun ist alles in trockenen Tüchern und der Erfolg des
Bades für die Zukunft liegt in den Händen der gGmbH, die mit acht
angestellten Mitarbeitern und vielen ehrenamtlichen Kräften bereit
ist, den Waldbröler Bürgern, den Schulen, den Kindern und
Erwachsenen von früh um sechs bis in den Abend hinein Möglichkeit
für Sport, Spaß und Erholung anzubieten.

Die Eröffnung des modernen, mit einem Bistro ausgestatteten,
barrierefreien Bades, dessen Umbau 6,5 Millionen Euro verschlingen
wird, soll spätestens Anfang 2020 erfolgen. Für die Stadt ist es
unter dem Strich ein Schnäppchen, denn 5,2 Millionen werden als
Fördergelder für den Umbau im Stadtsäckel landen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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