Mit Opel Blitz zur Wache
90-Jähriger Paul Röttgen von Feuerwehrkameraden geehrt

Überraschung gelungen! Mit dem Opel Blitz als Geburtstagstaxi wurde der 90jährige Paul Röttgen zur Wache gefahren.   | Foto: Jürgen Sommer
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Waldbröl - „Komm Paul! Zieh auch mal!" 1945 machte eine Zigarette in einer
Gruppe von Feuerwehrleuten die Runde. Der Waldbrand in Geilenkausen
war gelöscht, Gelegenheit für eine Verschnaufpause. Die Aufforderung
auch an der Gemeinschaftszigarette ziehen zu dürfen, war für Paul
Röttgen wie ein Schwur.

Der damals 18-Jährige erlebte diese Situation gewissermaßen als
Aufnahmeritual in die Feuerwehr, schließlich war es sein erster
Einsatz.

Am 31.März 2017 feierte Paul Röttgen seinen 90. Geburtstag und die
Feuerwehrkameradschaft hat bis heute gehalten.

Als die Kameraden am Geburtstag morgens mit dem alten, restaurierten
Opel Blitz Feuerwehrwagen der Thierseifener Einheit (Bj.1948) in der
Roseggerstraße vorfuhren, war die Überraschung perfekt. Nicht mehr
ganz so flott wie in jungen Jahren kletterte Paul Röttgen auf den
Beifahrersitz und ab ging es Richtung Feuerwache Waldbröl.

Dort gab sich die Prominenz die Ehre den Feuerwehrveteranen zu
empfangen.

Bürgermeister Peter Koester, Kreisbrandmeister Frank Peter Twilling,
Veit Mach, als Leiter der Waldbröler Einheiten und der Leiter der
Ehrenabteilung Günter Pätzold sowie zahlreiche Kameraden und
Wegbegleiter gratulierten. „Sie sind der Erste, der in der neuen
Wache feiern darf", scherzte Bürgermeister Koester, als sich die
Gäste im Gemeinschaftsraum der Wache zu einer kleinen Feier
zusammengefunden hatten.

Friedhelm Stockhausen, ehemaliger Stadt- und Kreisbrandmeister, seit
vielen Jahren Nachbar, hielt die Ladatio auf seinen Freund und
Kameraden. So manche Anekdote machte die Runde.

Als Paul Röttgen 1951 den Dienst als Krankenwagenfahrer antrat, war
er schnell mit dem Gaspedal auf Du und Du! Es ging immer flott voran,
ob solo oder mit einem defekten Wagen im Schlepptau.

War er wieder als Erster an der Einsatzstelle angekommen, begrüßte
er die Nachfolger mit einem: „Wo blievt ihr dann bloß?" Der
Krankenwagen stand zuerst in seiner Privatgarage, von dort startete er
die Einsatzfahrten für den gesamten Südkreis.

Dass Paul Röttgen ausgerechnet am 31. März geboren wurde ist auch
kein Zufall. Seine Mutter lief damals vom Feld nach Hause um die
Geburt noch am letzten Märztag hin zu bekommen. Grund: „Der Jung
sollte bloß kein Aprilscherz werden!" Die seit zehn Jahren üblichen
täglichen Spaziergänge mit Friedhelm Stockkhausen müssen
augenblicklich noch ausfallen, da Paul Röttgen ein kleines Problem
mit seinem Fuß hat.

„Wenn er bald wieder fit ist", versichert Stockausen augenzwinkernd,
„dann gehen wir wieder und „kontrollieren" die Baustellen in der
Stadt!"

 

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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