Formel 1 und BBQ
Auf die Kohle kommt es an

An die Zuschauer und Besucher wurden Kostproben der exklusiven Köstlichkeiten vom Grill verteilt. Die Zubereitung war allerdings weitgehend Top Secret. | Foto: Jürgen Sommer
22Bilder
  • An die Zuschauer und Besucher wurden Kostproben der exklusiven Köstlichkeiten vom Grill verteilt. Die Zubereitung war allerdings weitgehend Top Secret.
  • Foto: Jürgen Sommer
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Waldbröl - Kalträuchern, Warmräuchern, Smoken oder Grillen, alles was man über
Feuer, Rauch, Fleisch und Aromen wissen sollte, ließ sich beim Greek
Fire Grillwettbewerb auf dem Waldbröler Marktplatz erfahren und
bestaunen. Verwirrend für den unbedarften Besucher war die Tatsache,
dass rund zwei Dutzend Teilnehmer nichts zu verkaufen hatten, sondern
sich am Grill allein dem Ehrgeiz verpflichtet fühlten, Punkte für
die Europameisterschaft zu sammeln. Alternativ war der Spaß am
Wettbewerb die treibende Kraft. Für jeden Teilnehmer hieß es mit
Tricks, Garzeiten und Würzgeheimnissen besser abzuschneiden als der
Mitbewerber.

Aus ganz Deutschland, Belgien, den Niederlanden und England waren 24
Teams angereist. Für den „Normalo“ unter den grillbegeisterten
Zuschauern, die im eigenen Garten den Grill anschmeißen, öffnete
sich eine andere Welt.

Drei Meter hoch ragte der Kamin des südafrikanischen Grills in die
Höhe. Im Zelt daneben wurde eine riesige Rinderbrust für den Grill
präpariert. Im Feuerraum, der mittig auf der Grillfläche angeordnet
war, wurde mit Holz aus Namibia geheizt und für die Konversation
bediente man sich des Englischen. Ein paar Schritte weiter würzte
Little Hawk seine Steaks.

Mit breitem Grinsen outete er sich als US Amerikaner aus Kansas, mit
neuer Heimat in Bielefeld. Dass er an diesem Samstag den dritten Platz
im Steak Contest belegen würde, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch
nicht. Es ging am ersten Tag des Wettbewerbs allein darum, nach den
Regeln der Steak-Cookoff-Association (SCA) das beste Steak zu grillen.
Piet de Hon hieß der Sieger am Samstag, der sich auch von dem miesen
Wetter nicht hatte unterkriegen lassen. Mit großem Aufwand war der
Marktplatz für den zweitägigen Kontest vorbereitet worden.
Grillzelte der Wettbewerber standen dicht an dicht und teilten sich
die Fläche mit den Verkäufern von Grill-Equipment, Gewürzen und
Soßen.

Auf der Bühne neben der Markthalle gab es an beiden Tagen Live-Musik.
Der Sonntag startete mit besserem Wetter und viel Publikum füllte den
Platz. Für die Männer am Grill waren die Herausforderungen groß und
man merkte hier und da Stress und Hektik.

Im Halbstundentakt wurden nacheinander Spareribs, Chicken, Schwein und
Rind der Jury zur Bewertung überlassen. In kleinen Behältern, fertig
gegart, ansprechend zubereitet und garniert, gaben die Teams ihre
Produkte am Eingang zur Markthalle ab.

Alles lief unter strengster Geheimhaltung. Die Jury, die in der
Markthalle abgeschottet testete und wertete, ließ keine Zuschauer und
keine Fotos zu! Auch die Teilnehmer ließen sich bei der Zubereitung
häufig nicht in ihre Box schauen. Grillgeheimnisse aller Orten!
„Das ist wie beim Rennzirkus der Formel 1“, erklärte Veranstalter
Michael Gudduschat, der sich in der Szene mit seiner Grillkohle
„Greek Fire“ einen Namen gemacht hat und auch als aktiver Griller
im Wettbewerbs-Ranking weit oben steht. Es wird getunt und es wird mit
bestens gehüteten Geheimnissen und bewährten oder innovativen Ideen
alles für den erhofften Sieg vorbereitet.

Der Blick über die Schulter ist weitgehend unerwünscht. Wie bei der
Formel 1, so ist auch das Grillen eine Männerdomäne, das war
eindeutig zu beobachten! Als Besucher kam man am Sonntag in den Genuss
des kostenlosen Probierens.

Sobald die Teams ihre Portionen der Jury abgeliefert hatten, wurde der
köstliche Rest an die Zuschauer verteilt: Der Gaumengenuss war
exzellent. Wer neugierig fragte, erhielt auch den einen oder anderen
Tipp. Der amtierende Weltmeister Oliver Siebers aus Bochum empfahl die
Innentemperatur des Fleisches immer mit einem Einstichthermometer zu
kontrollieren.

Die richtige Kohle ist wichtig! Der Kugelgrill aus Metall oder Keramik
sollte einen Deckel haben. So gelingt auch das folgende Rezept:
Rinderhack mit Käse füllen und mit Schinken umwickeln. Würze?
Probieren, probieren und testen. Wie groß sollte der Grill sein, den
ich kaufe? Da hat der Weltmeister eine klare Antwort: „Der Grill
kann nie groß genug sein. Oft liegt nur zu wenig darauf!“ Den
Gesamtsieg nach dem Reglement der Kansas City Barbecue Society (KCBS)
am Sonntag räumte das Team „IQ-Netherland“ ab.

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

28 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.