Klassentreffen
Auf zur alten Schule

Sie sind alle um die 70 Jahre alt und erinnern sich noch genau an ihre Schulzeit am Wiedenhof die 1954 begann. Mit dem Bummelzug ging es nochmal zur alten Schule. Klassenkamerad und Lokführer Gerhard Wirths hatten sie in ihre Mitte genommen | Foto: Jürgen Sommer
  • Sie sind alle um die 70 Jahre alt und erinnern sich noch genau an ihre Schulzeit am Wiedenhof die 1954 begann. Mit dem Bummelzug ging es nochmal zur alten Schule. Klassenkamerad und Lokführer Gerhard Wirths hatten sie in ihre Mitte genommen
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Waldbröl - „Wir waren alle brav, als wir 1954 in die Grundschule am Wiedenhof
eingeschult wurden, wo unter der Regie von Lehrerin Grothe und Lehrer
Zeitler der Ernst des Lebens begann“, sagt Helga Diehl (früher
Meyer) mit Überzeugung! Diehl hatte das Klassentreffen der ehemaligen
Volksschüler, zu dem 18 Mitschüler/Innen gekommen waren,
organisiert. Waren sie wirklich brav?

Fragt man die Jungs von damals, aus denen jetzt im siebten
Lebensjahrzehnt, gestandene Männer geworden sind, klingt das ganz
anders! „Wir haben schon manchen Unsinn gemacht“ erklärt Gerhard
Wirths, der zur Schulzeit schon „Priemchen“ genannt wurde. Und
dann ist da die Rede von völlig zweckentfremdeter Hefe und vom
Eierklauen aus einem Hühnerstall im Löh, um auf einem Steingrill
Spiegeleier braten zu können.

In einem Keller in der Nachbarschaft wurden heimlich Einmachgläser
geöffnet, um sich mit dem leckeren, köstlichen Obst den Bauch
vollzuschlagen. Man erinnere sich: Supermärkte gab es noch nicht!
Alles geschah während der Schulzeit, wo man schon mal ein Stündchen
schwänzte! Dafür gab es als Höchststrafe eine Ohrfeige und die
Sache war erledigt!

Priemchen will sich auch noch erinnern, dass ihm in einer Pause die
übrig gebliebene Silvesterknaller in der Hosentasche losgegangen
sind. „Davon wissen wir nichts“, beschwört Heidi Jendrny, „wohl
aber davon, dass die Jungs den Mädchen ab und zu die Röcke
hochgehoben haben“, erklärt sie mit gespielter Empörung. Es klingt
so ein bisschen, als ob die Geschichten von Max und Moritz neu
aufgelegt werden müssten. Im direkten Umfeld des alten Schulgebäudes
wurden viele Erinnerungen wach. Mit dem Waldbröler Bummelzug waren
die Ehemaligen zu ihrer alten Schule gefahren und vertrauten sich ganz
den Fahrkünsten des Lokomotivführers an.

Kein anderer als Schulkamerad Gerhard Wirths, ihr Priemchen, steuerte
das Gefährt, dass sich in diesem Fall zum Nostalgiezug mauserte in
dem jede Menge Erinnerungen, Anekdoten und Heldengeschichten von
damals natürlich mit an Bord waren.

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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