Eberhard Conrad 28 Jahre an der TuS-Spitze
Bei der Vereinsführung immer auf Harmon ...

28 Jahre lang war Eberhard Conrad Vorsitzender des TUS 06 Waldbröl. | Foto: Jürgen Sommer
  • 28 Jahre lang war Eberhard Conrad Vorsitzender des TUS 06 Waldbröl.
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Waldbröl - Die Schlüssel für das Waldbröler Vereinsheim des TUS 06 hat
Eberhard Conrad noch in der Tasche aber den Vorsitz des Vereins hat
der 81-jährige kürzlich nach 28 Jahren in jüngere Hände
übergeben. Grund genug, um mit diesem Urgestein des Turn- und
Spielvereins einen Termin zu machen. Wir wollen mehr über den mit 700
Mitgliedern größten Waldbröler Verein erfahren und eine kleine
Zeitreise antreten.

Im Clubhaus an der Vennstraße erzählt Conrad viel über die
vergangene Zeit, nicht wehmütig, sondern eher als sehr gut
informierter Chronist. Vor 65 Jahren, als damals 15-jähriger, wurde
der ehemalige Diplom Bauingenieur Mitglied im TUS. Ein Verein, der
seit den Gründerjahren eine stetige Erweiterung erfuhr. Zur
ursprünglichen Turnabteilung kam 1938 Tennis, 1947 die Skiabteilung
und sogar Fechten und Schwimmen waren einmal im Angebot.

Als Vorsitzender hatte Conrad die Aufgabe die aktuell fünf autark
arbeitenden Abteilungen, Leichtathletik, Ski, Tennis, Turnen und
Volley (dem sich die Basketballer angeschlossen haben), unter dem
gemeinsamen Dach des TUS zusammenzuhalten. Das Geheimnis für 28
gelungene Jahre liegt im Harmoniebedürfnis des zum Ehrenvorsitzenden
ernannten und vom Sport geprägten Menschen. Ich habe immer eine
positive Sicht auf jede Abteilung gehabt und alle Abteilungen halfen
sich gegenseitig. Mit einem leichten Lächeln erwähnt er beiläufig:
„Ich bin höchstens ein- oder zweimal in Vorstandssitzungen laut
geworden!“ Man nimmt ihm ab, dass er gelassen und ruhig an die Dinge
herangeht.

So erzählt er gänzlich unaufgeregt, fast zwei interessante Stunden
lang, von Veränderungen, von Highlights der Vereinsgeschichte aber
auch von Problemen, die dem Verein zu schaffen machen. „Gute
Übungsleiter, die bereit sind ehrenamtlich zu arbeiten, sind schwer
zu finden“, erklärt Conrad mit sorgenvollem Blick auf die Zukunft.
Überhaupt reißt sich wohl heute generell niemand um Ehrenämter in
Vereinen.

Das Herz des ehemaligen Vorsitzenden schlägt für das Turnen. Lachend
gesteht er: „Tennis habe ich mal versucht, aber niemand wollte mit
mir spielen!“ Beim Turnen dagegen hilft man sich gegenseitig „Man
fördert sich gemeinsam und bringt sich sportlich voran. Hilfestellung
zu leisten, das ist etwas Faszinierendes an dieser Disziplin“, sagt
er mit Überzeugung.

Gern erzählt er auch von den ehemaligen Stiftungsfesten des TUS. Die
wurde immer groß aufgezogen, mit Programm und Vorführungen. Das ist
lange her und diese Feste aus den 1970er Jahren sind ebenso Geschichte
wie die Jugendfreizeiten und Zeltlager. „Bei der Jugend lässt mit
16 oder 17 Jahren das Interesse an der Leichtathletik oder dem Turnen
nach. Hier fehlt auch bei den Erwachsenen der Mittelbau“, resümiert
Conrad.

Geärgert hat er sich ein einziges Mal, als mit seiner Hilfe eine neue
Abteilung aufgebaut wurde und der Leiter sich irgendwann nicht mehr
gekümmert hat. „Sich bei Nachfragen verleugnen zu lassen, die
Abteilung schleifen zu lassen, das ist keine Art miteinander
umzugehen!“.

Mehr möchte Conrad dazu öffentlich nicht sagen. Bemüht hat er sich
aber um seine Nachfolge. Im Amt des Vorsitzenden war sein
Wunschkandidat Werner Timme, den er schließlich auch überzeugen
konnte.

Auf die Frage ob er etwas vermissen wird, kommt die Antwort wie aus
der Pistole geschossen: „Nix!“ Verständlich wenn man die lange
Liste seiner Freizeitaktivitäten kennt. Mit 81 ist er noch aktives
Mitglied einer Gymnastikgruppe im TUS, so wie Mitglied einer Jazzband,
die er mit Posaune und Gesang unterstützt. Ferner singt er im
Kirchenchor, schafft kräftig in seinem Garten, segelt und malt!

Dann steht noch Kochen und Backen auf der Hobbyliste. Der Favorit ist
Conrads Rüblikuchen (mit geriebenen Möhren). Wenn es sonntags
gemeinsam mit seiner Ehefrau auf Besuch zu Kindern und Enkelkindern
geht, dann ist natürlich ein Kuchen mit im Gepäck.

„Wir verstehen uns alle prima“, merkt Conrad an. Nach den
kurzweiligen zwei Stunden im Gespräch mit dem TUS 06 Urgestein,
bleibt die Erkenntnis, dass für den Sportsmann Eberhard Conrad,
sowohl im Verein als auch in der Familie, Harmonie sichtlich mehr als
eine Worthülse ist.

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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