40 Jahre Beratungsstelle
Beratung auf dem Weg in die Zukunft

Leiter der Beratungsstelle „Haus für Alle“ Christian Gröger stellt anschaulich sein Team auf der Bühne vor. | Foto: Nadja Schwendemann
  • Leiter der Beratungsstelle „Haus für Alle“ Christian Gröger stellt anschaulich sein Team auf der Bühne vor.
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Waldbröl - Was Beratung im sozialen Bereich bedeuten und wohin sie im besten
Falle tendieren kann, machte Renate Zwicker-Pelzer, Professorin für
Beratungswissenschaften anlässlich des 40 Jubiläums der
Beratungsstelle für Erziehungs-, Familien-, Ehe- und Lebensfragen in
Waldbröl, „Haus für Alle“ in einer ausführlichen Rede deutlich.
Diakoniepfarrer Thomas Ruffler begrüßte die geladenen Gäste aus
Politik, Verwaltung und sozialen Einrichtungen zur Feier im
evangelischen Gemeindehaus.

Einführende Worte sprachen Ralf Schmallenbach, Sozialdezernent des
Oberbergischen Kreises und Waldbröls Bürgermeister Peter Koester.
Die Andacht hielt Superintendent des Kirchenkreises An der Agger,
Jürgen Knabe, der mit der Geschichte über den Blinden von Jericho
auf Probleme der heutigen Gesellschaft aufmerksam machte.

Beratung sei auch ein Stück „Sehhilfe“, wobei es nicht darum
ginge, „Funktion“ einer Person wiederherzustellen, sondern den
Menschen zu sich selbst zurück zu bringen. Christian Gröger, Leiter
der Beratungsstelle stellte anschaulich sein Team vor, in dem jeder
ein Symbol für die Art seiner Beratungsarbeit mit auf die Bühne
brachte, vom „offenen Ohr“ bis zum Sturzhelm als Zeichen für den
„Schutz von oben“.

Renate Zwicker-Pelzer, hauptsächlich tätig als Professorin für
Beratung- und Beratungswissenschaften an der Katholischen Hochschule
in Köln nahm die Zuhörer mit auf eine Zeitreise der
Beratungsgeschichte. Was seit den Fünfziger Jahren eine Domäne von
Psychologen, Sozialpädagogen und Medizinern war, wurde in den
Siebzigern immer mehr in die Hände von professionellen
Beratungsstellen gelegt.

So wurde immer klarer, dass das Wohlergehen von Familien, als
Keimzellen der Gesellschaft, deutlich anzuerkennen sei.
Zwickler-Pelzer spannte den Bogen in die heutige Zeit mit den
wiederkehrenden nationalistischen Tendenzen und deren Ursache in
gestörten Familien- und Beziehungsstrukturen.

Die Gegenwart mit ihren vielfältigen Herausforderungen im digitalen
Ansturm auf Beziehungs- und Familienleben, in dessen private Sphäre
immer mehr die Außenwelt hineingezogen würde, stelle Berater vor
immer neue Aufgaben. Aber auch die Veränderung der Arbeitswelt und
deren Auswirkungen auf das soziale Miteinander oder neue kulturelle
Einflüsse durch Zuwanderung erfordern von den Beratungsstellen neue
Herangehensweisen und Vernetzung untereinander.

Mehr Gehör und Hilfe aus der Politik würde sich Renate
Zwicker-Pelzer wünschen, denn, so wusste man schon in den Siebzigern
Jahren, eine gesunde Familienstruktur trage zur Stabilisierung der
Demokratie bei und lasse nationalistischen Umtrieben keinen Platz.

Im anschließenden Tischgespräch hatten die Besucher die
Möglichkeit, Fallbeispiele zu erörtern. Musikalisch begleitet wurde
die Veranstaltung vom „Vamosa Quartett“ in dem der Waldbröler
Pfarrer Matthias Schippel das Piano spielt.

Bei einem gemeinsamen Mittagessen konnte man die Feier ausklingen
lassen. Mit einem Diakoniegottesdienst am Sonntag, bei dem der Leiter
der Einrichtung Christian Gröger nachtäglich in sein Amt eingesegnet
wurde, hatte die Feierlichkeit einen weiteren Höhepunkt.

Die Predigt hielt Pfarrer Matthias Schippel, mitgestaltet wurde der
Gottesdienst von Diakoniepfarrer Thomas Ruffler und dem Team der
Beratungsstelle.

- Nadja Schwendemann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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