Richtfest
Betonbauer statt Zimmermann?

Bauleiter Alexander Fuchs wünscht dem neuen Rathaus Gebäude Glück. | Foto: Jürgen Sommer
  • Bauleiter Alexander Fuchs wünscht dem neuen Rathaus Gebäude Glück.
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Waldbröl - Ein Richtfest ohne Zimmermann? Bauleiter Alexander Fuchs, gelernter
Betonbauer, stand hoch oben auf dem Gerüst am Rohbau des neuen
Rathauses. Von hoher Warte aus sprach er zu den vielen Gästen, den
Vertretern aus Rat und Verwaltung sowie der bauausführenden Firmen
und sagte seinen Richtspruch auf.

Er nahm anschließend traditionsgemäß das Schnäpschen mit den
Worten zu sich: „Nach altem Brauch und guter Sitte, werfe ich das
Glas nun in die Mitte. So wie es zerspringt in Scherben kurz und klein
ziehe Glück in dieses Bauwerk ein!“ Das Glas zerplatze
programmgemäß auf dem Boden des zukünftigen Ratssaales. Soweit so
gut! Doch wo war der Zimmermann?

Architekt Professor Wolfgang Krenz verzichtete auf eine gezimmerte
Dachkonstruktion und setzte dafür auf eine reine Betonkonstruktion,
vom Fundament bis zum Flachdach. So war der Zimmermann ganz außen
vor. Beim Richtfest nahm der ein oder andere die Gelegenheit wahr,
sich ein wenig im Gebäude umzuschauen. Sie wirken noch ein bisschen
gespenstig, die hohen kahlen Betonwände. Man will nicht so recht
glauben, dass hier ein Wohlfühleffekt aufkommen wird.

Krenz wollte den Kontrast zum alten Gebäude und konzipierte
zeitgeistig mit Beton, Stahl und Glas. 20 Mann haben täglich
gearbeitet und es geschafft, dass schon 19 Wochen nach der
Grundsteinlegung Richtfest gefeiert werden konnte. Gastgeber
Bürgermeister Peter Koester zeigte sich ob der zügigen Abwicklung
beeindruckt und betonte bei den Feierlichkeiten deutlich, dass hier
nicht nur ein Rathaus entstehe, sondern dass man im Grunde ein
Bürgerdorf baue.

Wolfgang Krenz ergänzte und sprach davon, dass hier ein Ort entstehe,
wo der Bürger zukünftig gerne hinkommen wird. Zum weiteren Bauablauf
war zu hören, dass bis Mitte November die Fenster eingebaut sind und
der Bau winterdicht sein wird. Die Elektriker bereiten die
Installationsarbeiten vor und in zwei Wochen werden die Putzer an der
Außenfassade anfangen, während die Blitzschutzanlage installiert
wird.

Die Dimensionen sowie die multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten des
8,6 Millionen teuren Objektes sind imposant. Da 80 Prozent aus
Fördermittel finanziert werden, verbleiben nur 1,7 Millionen, die aus
dem Haushalt der Stadt finanziert werden müssen. Ein Schnäppchen
wenn man so will.

Viele Mitarbeiter wissen jetzt schon, wo sie ihr Büro beziehen
werden, so wie Eckhard Becker, der stolz sein Smartphone zückt und
ein Foto zeigt. Aufgenommen aus dem „Fenster“ seines zukünftigen
Büros. „Das ist doch ein traumhafter Blick über die Stadt“,
schwärmt der Wirtschaftsförderer. So wie ihm wird es demnächst wohl
vielen Mitarbeitern gehen.

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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