Poizei im Großeinsatz
Bewaffneter auf dem Dach des Merkurhauses
Waldbröl - Es war wie in einem Krimi, was Passanten am Sonntagnachmittag gegen
16.30 Uhr auf der Bahnhofstraße und dem angrenzenden Parkplatz des
Merkurhauses sahen. Polizisten mit Pistolen und Maschinenwaffen im
Anschlag sicherten das Gelände und waren offensichtlich jemandem auf
der Spur. Spaziergänger hatten gesehen, wie auf dem Dach des
Merkurhauses eine Person umherging, die mit einer Langwaffe hantierte.
Der Notruf bei der Polizei löste einen Großeinsatz aus. Mehr als ein
Dutzend Streifenwagen aus der Region, ein Motorradpolizist und eine
Zivilstreife wurden von der Kreispolizeibehörde zur Verstärkung der
örtlichen Einsatzkräfte nach Waldbröl beordert.
Ein Hubschrauber umkreiste das Areal. Auch in Neben- und
Seitenstraßen waren Streifenwagen positioniert. Schwerbewaffnete
Polizisten sicherten auf der Kaiserstraße einen Seiteneingang des
Gebäudekomplexes. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Aktion und
lockte zahlreiche „Zuschauer“ an, die mitbekamen wie eine Person
festgenommen wurde, als sie das Merkurhaus mit einer länglichen
Tasche über der Schulter verließ.
Darin befanden sich ein Luftgewehr und drei Faustfeuerwaffen, die für
Personen ab 18 Jahren frei verkäuflich sind. Das gesamte Merkurhaus
wurde vom Keller bis zum Dach von Beamten in schusssicheren Westen
nach weiteren Verdächtigen durchsucht.
Nach rund zwei Stunden wurde die Suche ergebnislos abgebrochen! Der
Festgenommene, ein 27-jähriger Waldbröler, habe sich nicht viel
dabei gedacht, auf dem Dach herumzuspazieren, so erste Ergebnisse der
Ermittlungen.
Nach einer Vernehmung auf der Polizeiwache konnte er diese wieder als
freier Mann verlassen. Ihn erwartet nun ein Verfahren wegen
Hausfriedensbruch sowie Verstößen gegen das Waffengesetz.
Von einem Anwohner, der von seiner Wohnung aus das Dach des
Merkurhauses gut einsehen kann, war zu erfahren, dass sich vor allem
bei schönem Wetter häufig Personen auf dem Dach herumtreiben.
Diesbezügliche Hinweise seien sowohl an die Polizei als auch an die
Stadt gegangen, erklärte der Anwohner. Das Problem liegt wohl daran,
dass es schwierig ist ein solch unübersichtliches Gebäude so
abzusichern, dass ein unbefugter Zugang unmöglich gemacht wird, vor
allem wenn gesicherte Zugänge mit Gewalt aufgebrochen werden.
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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