Alter Baustoff neu entdeckt
Bis zu den Ellebogen im Lehmbottich gesteckt

Stolz zeigen die Jungen und Mädchen das „Werkzeug“, mit dem sie den Lehmbackofen errichtet haben: Ihre Hände! | Foto: Jürgen Sommer
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  • Stolz zeigen die Jungen und Mädchen das „Werkzeug“, mit dem sie den Lehmbackofen errichtet haben: Ihre Hände!
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Waldbröl - Wenn man bis zu den Ellenbogen im Lehmbottich steckt und mit den
Händen knetend die zähe Masse mit Stroh oder Sand vermischt, dann
ist man auf den Spuren eines alten Handwerks. Zehn Mädchen und neun
Jungs, im Alter von 14 bis 21 Jahren, haben es sich zur Aufgabe
gemacht einen Lehmbackofen herzustellen.

Nach alter Handwerkssitte unter Anleitung von Ofenbauer Stefan Theis!
Er kennt die Mischungsverhältnisse wie man den Lehm als
Bindungsmittel mit Sand abmagert.

Aus unzähligen handgeformtem Kugeln und Fladen wird das Ofengewölbe,
auf dem aus Ziegeln gemauerten Unterbau, errichtet und anschließend
mit einem Lehm-Strohgemisch isoliert.

Die Jugendlichen, die am Projekt „mach grün“ teilnehmen, sollen
spannende Einblicke in die Berufswelt des ökologischen Bauens und
Sanierens bekommen.

Auf dem Grundstück des Netzwerkgartens, an der Gerdesstraße in
Waldbröl, arbeiten nicht nur die Lehmbauer sondern auch
„Zimmerleute“. Jugendliche, die unter Anleitung von Zimmer- und
Dachdeckermeister Michael Knieper mit Alphawinkel und Sägen das Holz
für die Dachkonstruktion, die den Ofen schützen soll, vorbereiten.
Das Workcamp ist ein kostenloses Angebot der gemeinnützigen
Gesellschaft VSB (vermitteln, schulen, beraten) für die Leni
Mauelshagen die Betreuung vor Ort übernommen hat. Die Kontakte sind
vom Zentrum für Bioenergie Oberberg geknüpft worden.
Zukunftsorientierte Firmen in der Baubranche zeigen Jugendlichen gerne
ihren „grünen“ Ansatz.

Michael Schweers und Theresia Remmel-Ossig sind durch den einsetzenden
Regen durchnässt und vom Lehm im wahrsten Sinne des Wortes
gezeichnet.

„Das stört uns nicht“, meint Julia Whisell, die für die
praktische Durchführung des Projektes zuständig ist.

Der Lehmbackofen wird eine Bereicherung für den Netzwerkgarten sein,
einem Refugium für gartenbegeisterte Waldbröler. Bis dem Ofen
allerdings das erste Backwerk entnommen werden kann, dauert es noch,
denn das Lehmbauwerk muss – wie in alten Zeiten - an der Luft
trocknen.

- Jürgen Sommer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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