Es kreiselt wieder
Boxberg Kreisel eingeweiht
Waldbröl - Waldbröl. Was bekommt man heute für 5,4 Millionen Euro? Dafür gibt
es einen kleinen Helikopter zum Spaß für zwei Personen, aber auch
einen großen Kreisverkehr zur Freude vieler Verkehrsteilnehmer.
Nun war es in Waldbröl am Boxberg endlich soweit! Der fünfarmige
Kreisverkehrsplatz mit einem Durchmesser von 45 Metern wurde offiziell
eingeweiht und für den Verkehr freigegeben. Nachdem man 2001 mit der
Planung des Knotenpunktes Boxberg begonnen hatte und rechtliche
Probleme bezüglich der querenden Eisenbahntrasse beseitigt waren,
erlangte man am Ende Oktober 2012 Baurecht.
Die Bahntrasse war im Entwurf berücksichtigt. Nach Fertigstellung der
Ausführungsplanung konnte im November 2014 mit dem Bau begonnen
werden. Zunächst mussten Ver- und Entsorgungsleitungen verlegt
werden. Es folgten der Abbruch der alten Eisenbahnunterführung und
die Herstellung flankierender Stützmauern im Verlauf der Bahntrasse.
Das neue Bauwerk ist entsprechend dem Schienenverlauf bogenförmig und
mit 60 Metern doppelt so lang wie das alte. 2210 Kubikmeter Beton und
217 Tonnen Stahl sorgen für die Standfestigkeit des größten
Kreisverkehrs im Oberbergischen, zu dessen Finanzierung 2,8 Millionen
Euro vom Bund und 2,4 Millionen vom Land beigesteuert wurden. Den Rest
teilte sich die Stadt mit anderen Investoren.
„Der 8. September 2017 wird in die Geschichte der Stadt Waldbröl
eingehen“, sagte der gut gelaunte Waldbröler Bürgermeister Peter
Koester bei seiner Rede im eigens für die Kreiseleröffnung
errichteten Zelt. Koester bedankte sich vor allem bei den Anwohnern
dafür, dass sie die vielen persönlichen Einschränkungen während
der Bauphase mit viel Toleranz erduldet haben. Landrat Jochen Hagt
bezeichnete das Bauwerk als Meilenstein der Verkehrsinfrastruktur.
„Hoffentlich ist das Ding bald fertig“, so habe er gedacht, wenn
er wieder einmal in Waldbröl im Stau stand, verriet er scherzend!
Umso motivierter schritt der Landrat wohl auch deshalb, gemeinsam mit
Bürgermeister Peter Koester und Straßen NRW Niederlassungsleiterin
Elke Bisoke, zur Tat.
Alle drei, mit einer Schere ausgerüstet, durchtrennten das
rot-weiß-grüne Flatterband, mit dem der stadtauswärts führende Arm
des Kreisels vorrübergehend abgesperrt war. Das Blasorchesters der
Musikschule Waldbröl unter der Leitung von Ingo Thape begleitete die
Aktion. Zeitgleich wurde es unterhalb der Straße plötzlich lebendig.
Mit viel Dampf und schrillen Pfiffen auf sich aufmerksam machend,
zockelte die Dampflok „Waldbröl“, mit Lokführer Karl Schäfer am
Regler und einem angekoppelten Personenwaggon im Schlepp, zum ersten
Mal per Sondergenehmigung durch das neue Unterführungsbauwerk. Mit
dieser Aktion fiel auch Projektleiter Karl Heinz Thorn von Straßen
NRW der letzte Stein vom Herzen. „Obwohl während der gesamten
Bauzeit alles bestens geklappt hatte - kleinere Probleme gibt es immer
und auf jeder Baustelle - so gab es doch die ein oder andere
schlaflose Nacht“, gestand Thorn freimütig. Eckhard Vetter, als
Vertreter der bauausführenden Firmen, bedankte sich für die gute
Kooperation. Die Bagger werden die Waldbröler aber noch lange und an
vielen Stellen im Stadtgebiet begleiten. „Man muss die Dinge
anpacken, nur so entsteht Zukunft“, resümierte Hagt.
Trotz allem Optimismus bleibt Bürgermeister Peter Koester Realist:
„ Von heute auf morgen funktioniert das Aufstellen der Stadt für
die Zukunft leider nicht!“ Ein ganz wichtiger Schritt ist jedoch
geschafft!
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.