Treckertreffen in Bech
Darf es ein bisschen mehr sein?
Waldbröl/Bech - Darf es ein bisschen mehr sein? Darf es ein bisschen kultiger sein?
Wenn wir von Treckertreffen sprechen, sollte man auch in diesem Jahr
wieder in „der Bech“ aufgestippt haben.
Ein kleines Hinweisschild an der B 478 weist auf die Existenz eines
Dörfchens hin, das durch sein legendäres Treckertreffen inzwischen
einen Kultstatus erreicht hat. Die 20-köpfige Mannschaft um den
ersten Vorsitzenden Andre Simon nennt sich bescheiden „Team Bech“
und stellte wieder das wohl größte Treffen seiner Art im weiten
Umkreis, mit einem großen Spektakel als Rahmenprogramm, auf die
Beine.
Dort werden große Baumstämme durch die Wiese gezogen und wer
möchte, kann sich zum PS-Showdown mit seinem Traktor davor spannen
lassen. Wenn dann die Vorderräder hochsteigen, alte Fahrgestelle
ächzen und die großen Hinterräder sich in den weichgefahrenen
Wiesengrund wühlen, dann glänzen die Augen der Zuschauer.
Bech, das war auch dieses Jahr wieder ein großes
Unterhaltungsspektakel und die Menschen, die sich dort einfanden kamen
nicht nur als Zuschauer. Viele, die mit dem Traktor anreisten,
richteten sich häuslich ein: Mit Wohnwagen, umgebauten Bauwagen,
Fantasie -Konstruktionen, mit Werkstatt oder dem in der Wagenburg
aufgestellten Swimmingpool. Die Hubraummonster des Museums Teams
Monsau (bei Wiehl) hatten sich regensicher in ihrem Wagen
untergebracht. Sie lagen damit richtig, denn um 15.00 Uhr am Samstag
schauerte es aus allen Wolken.
Die Treckerfreunde aus Seelscheid und Much sind seit drei Jahren mit
immer neuen Einfällen dabei: Omas Sofa auf der Paletten Gabel des
großen Traktors montiert, konnte bis auf 4,50 Meter in die Höhe
gefahren werden und bot Platz für ein halbes Dutzend mutige
Luftfahrer. In den Regenpausen spielten Kinder im Sandkasten das
Baumstammziehen nach und träumten sich in eine Zukunft, in der sie
selbst am Steuer eines großen Traktors sitzen möchten.
Die Wiese in der Bech, von der aus man über das Tal der Bröl in die
Landschaft blickt, vermittelt das Gefühl von Weite und Freiheit, und
auch das ist es, was die Besucher lieben! Am Samstagabend wiegte sich
der regennasse Lastenfallschirm geisterhaft im Wind und auf der
Diskobühne bewegten sich konditionsstarke Jungs und hübsche
Mädchen; hin und wieder mit einer Rose geschmückt! Frisch geschossen
an der Schießbude!
Rund 2000 Freiluft-Diskobesucher am Abend! Auch das ist die Bech! Es
wird gefachsimpelt oder sich geärgert, weil es beim Rasicross nicht
den Erwartungen entsprechend gelaufen ist oder der Sieg beim
Menschenkicker verspielt wurde. Es wird geforscht und gefragt, wer
Ersatzteile für Traktoren anbietet, deren Vergangenheit oft älter
ist als ihre heutigen Besitzer. Die Bech, das sollte man wenigstens
einmal mitgemacht haben. Wer glaubt mit dem 24 Stunden Rennen am
Nürburgring oder dem Rockfestival in Wacken schon alles erlebt zu
haben, der war sicher noch nicht in der Bech. Na ja, ein bisschen
Schwärmerei sei hier erlaubt!
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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