Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zu Gast in Waldbröl
Den Wechsel beworben
Waldbröl - Arabische Emirate, Saudi-Arabien, Russland, Berlin und am
Donnerstagabend die Nutscheidhalle in Waldbröl – die
Bundeskanzlerin, Dr. Angela Merkel hatte seit Sonntag ein strammes
Programm zu absolvieren. Aber, der herzliche Empfang der rund 1000
Gäste der CDU Oberberg ließ sie den Stress gewiss für eine Weile
vergessen. Stehende Ovationen als die Regierungschefin die Halle
betrat, frenetischer Applaus zum Abschluss des Besuchs.
Ihre zentrale Forderung war der „Regierungswechsel in
Nordrhein-Westfalen“, denn schließlich war sie angereist, um den
CDU-Spitzenkandidaten, Armin Laschet und den Landtagskandidaten für
den Südkreis, Bodo Löttgen im Endspurt des Wahlkampfs zu
unterstützen. Löttgen hatte die Kanzlerin eingeladen, Laschet nutzte
die Gelegenheit für ein kurzes Statement und fuhr dann weiter nach
Köln zur TV-Wahlarena des WDR.
Die Bürger sollten prüfen, wer für ihr Leben das Beste biete, sie
hätten es in der Hand, ihr Leben zu gestalten, betonte die Kanzlerin.
Ihre Kritik an der rotgrünen Landesregierung zielte auf die
Verkehrspolitik: „Staus gefühlt bis zum Mond“ nähmen den
Bürgern in NRW einen Teil ihrer Lebensqualität. Hart ging sie mit
der Bildungspolitik ins Gericht: Zu große Klassen, Lehrermangel,
daraus folgender Unterrichtsausfall und im Bundesdurchschnitt die
wenigsten erfolgreichen Absolventen. „Das liegt nicht an den
Menschen, das liegt an der Regierung.“
Aufs Korn nahm sie auch die Förderung der Infrastruktur. Berlin
stelle Mittel bereit, die von NRW nicht abgerufen würden, weil die
Pläne nicht fertig seien. Geld, das bei den Städten und Kommunen
nicht ankomme.
Auch für eine gute Wirtschaftspolitik seien bessere Rahmenbedingungen
von Nöten. In puncto „innere Sicherheit“ habe NRW das gleiche
Niveau verdient wie das Saarland und Bayern, sagte sie und bezog sich
damit auf die ungewöhnlich hohe Zahl der Wohnungseinbrüche. Politik
solle sich nicht in alles einmischen, aber Leitplanken schaffen, mit
viel Raum für Entwicklungen.
Der Besuch war auch eine Würdigung der Verdienste des früheren
Parlamentarischen Staatssekretärs, Dr. Horst Waffenschmidt, der vor
15 Jahren verstorben war. Als Bodo Löttgen dessen Witwe Ilse
begrüßte, sprang Angela Merkel auf, um ihr die Hand zu geben. „Er
habe beim Zuzug der Russlanddeutschen bewiesen, dass Integration
funktionieren kann, lobte sie in ihrer Ansprache.
Wie Armin Laschet, Bodo Löttgen, der Landtagskandidat für den
Kreissnorden, Peter Biesenbach und der EU-Abgeordnete Herbert Reul gab
Angela Merkel sich zuversichtlich, dass die Wahl gewonnen werden kann.
Sie appellierte ans Publikum, bis zum 14. Mai für den Wechsel zu
werben.
Die Gäste hatten vor dem Eintreffen der Kanzlerin in einer langen
Schlange vor dem Eingang geduldig auf ihre Sicherheitsüberprüfung
gewartet. Einsatzkräfte der Polizei sicherten das Gelände.
Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes wachten in der Halle mit
Argusaugen über den hohen Besuch.
Die Kanzlerin kam mit dem Hubschrauber aus Bonn und wurde in einer
Wagenkolonne zur Nutscheidhalle gebracht. Die war nicht ganz gefüllt,
weil die Genehmigung nur für besagte 1000 Gäste erteilt worden war.
Bevor Angela Merkel pünktlich um 19 Uhr durch einen Seitenausgang zum
Auto geleitet und dann mit dem Heli zum Flughafen Köln-Bonn gebracht
wurde, trug sie sich ins Goldene Buch der Stadt ein.
- Anke Eifel
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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