Kirche Ziegenhardt
Denkmalschutz für St. Konrad
Ziegenhardt. Wenn das kein Grund zur Freude ist: Die katholische Kirche St. Konrad wurde jetzt unter Denkmalschutz gestellt. Mit dem Festgottesdienst zum Patrozinium feierten die Gläubigen das Ereignis. Zur Vorgeschichte: Am 26. April 1936 sollte der Grundstein für eine Kirche in Ziegenhardt gelegt werden, der plötzliche Wintereinbruch verzögerte den Termin auf den 10. Mai 1936. Kein Wunder, dass Pfarrer im Ruhestand Karl-Josef Nies beim Festgottesdienst anmerkte, St. Konrad, der Schutzpatron der Kirche, habe es nicht so mit dem Wetter, denn auch jetzt, zur Feier der Unterschutzstellung als Denkmal, war es naß und eisig, winterlich kalt.
Doch zunächst, wie kam es zu dem Gotteshaus? Überliefert war Ziegenhardt schon im 18. Jahrhundert als „Hort des Katholizismus“ bekannt.
So gab es im Jahr 1901 eine wohlhabende Kölner Witwe, die 6000 Mark und etliche Grundstücke in Ziegenhardt der katholischen Kirche vermachte mit der Auflage zum späteren Bau einer Kirche. Der Kirchbau erfolgte in Rekordzeit, nur acht Monate dauerte es bis sie feierlich mit einem Gottesdienst eröffnet und dem Heiligen Konrad von Parzham geweiht werden konnte.
Der Namensgeber, 1818 geboren, lebte bei den Kapuzinern in Altötting und betreute dort die Klosterpforte bis zu seinem Lebensende 1849. Im Jahr 1934 wurde Konrad vom damaligen Papst Pius XI heilig gesprochen, der damit einen dienenden und nicht einen herrschenden Deutschen ins Rampenlicht stellen wollte.
Den Festgottesdienst zum Patrozinium zelebrierte Pfarrer im Ruhestand, Karl-Josef Nies mit Diakon i.R. Hans Wilhelm Schmitz. Letzterer dankte Nies für seinen unermüdlichen Einsatz zur Unterschutzstellung des Gotteshauses. „Diese Kirche ist nicht nur ein Denkmal aus Stein sondern ein Ort der Ruhe für die Menschen!“, betonte er. Bürgermeisterin Larissa Weber überreichte Nies die Denkmalplakette und dankte ihm für seinen großen Einsatz zum Erhalt der Kirche. Sie wünschte sich ebenfalls das Menschen den Kirchraum nutzen, um zur Ruhe zu kommen. Gleichzeitig hofft sie auf den Erhalt des Gotteshauses über weitere Jahrhunderte. Im Anschluss an die Messe zogen alle - im dicken Wintermantel - vor das Gotteshaus, wo die Denkmalplakette am rechten Eingang bereits vorgedübelt war und nun mit drei Schrauben befestigt wurde. Dazu spielten die Bröltaler Parforcehornbläser, die auch den Festgottesdienst mit gestaltet hatten.
Freudig stimmten alle in das Lied: „Kein schöner Land in dieser Zeit!“ ein. Zu Umtrunk und Imbiss zogen sich alle Festgottsdienstbesucher*innen
in den Kirchenraum zurück. Bei angenehmen Gesprächen klang der Ehrentag des kleinen Gotteshauses aus, das übrigens gerne als Hochzeitskirche genutzt wird.
Gelebte Ökumene ist ebenfalls kein Fremdwort, selbstverständlich steht St. Konrad auch für Trauerfeiern evangelischer Mitchristen zur Verfügung.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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