Auf den Winter vorbereitet
Der Bauhof steht in den Startlöchern
Waldbröl - Es ist 10.25 Uhr und auf dem Schreibtisch von Bauhofleiter Mario Klein
spuckt das Faxgerät ein Blatt Papier aus. „Jeden Morgen um diese
Zeit schickt uns der Deutsche Wetterdienst einen Lagebericht“,
erklärt Klein, der seit 2002 am Bauhof in Waldbröl arbeitet.
Je nach Vorhersage wird im Winter der Einsatzplan mit den
Ruf-Bereitschaftsdiensten festgelegt. Mit den Fahrzeugen des Bauhofes
und der Lohnunternehmer, die im Auftrag der Stadt das Bauhofteam
unterstützen, stehen sieben große LKW bereit, um 240 Kilometer
städtische Straßen und 70 Parkplätze, nach einem streng
festgelegten Räum- und Streuplan abzufahren.
Mit vier Kubikmetern Trockensalz und 4500 Liter Sole gehen die großen
LKW mit ihren Schneepflügen und Feuchtsalzstreuern auf Tour. Bei der
Frühstrecke haben die Schulbusrouten Vorrang, auf der Tagesstrecke
geht es bei Schnee in die Ortslagen hinein.
Während der Fahrt wird die grammgenau berechnete Salz-Sole Mischung
auf die Straße gebracht. Doch welche Mischung notwendig ist und wann
bei Schneefall mit der Räumung begonnen werden muss, das ist
Erfahrung, die in Einklang gebracht werden muss mit dem Wetter und der
eingesetzten Chemie. Wehverluste müssen vermieden werden und die
Tauwirkung sollte sofort einsetzen. Hier spielt auch die Körnung des
mit einem Verklumpungsschutz (Antiback) versetzten Salzes eine Rolle.
Zwischen 500 und 1300 Tonnen werden, je nachdem wie der Winter
ausfällt, auf die Straßen gebracht.
Das Salz, das aus einem Bergwerk am Niederrhein kommt, wird im Sommer
eingelagert. „Das wird für diesen Winter reichen“ sagt Mario
Klein, der vor dem großen Salzbunker des Bauhofes die
Rieselfähigkeit prüft.
Danach geht er in die Fahrzeughalle, in der Sascha Sinoraki mit Azubi
Niklas Emmerich die Hydraulik an einem Schneepflug prüft.
Dass jeder der erste sein möchte vor dessen Tür geräumt wird,
dafür hat Mario Klein Verständnis, aber das geht halt nicht!
„Dennoch halten sich die Beschwerden absolut in Grenzen“, so der
Bauhofleiter. „Anrufe sind selten und wenn, dann sind es meistens
immer dieselben Beschwerdeführer“, sagt Klein, der dennoch jedem
Hinweis nachgeht und wenn immer möglich das Problem beseitigt. Der
Winter kann kommen.
Für viele Mitarbeiter ist dann allerdings oft um 3 Uhr die Nacht um,
wenn sie auf den LKW steigen, das Schneeschild absenken und für unser
aller Sicherheit auf Tour gehen.
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.