Waldbröl: Malworkshop zum Nachdenken
Der Brautstrauß in Szene

Drei Tage lang begleitete der Künstler Uwe Appold die Frauen im evangelischen Gemeindehaus in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Brautstrauß. | Foto: Nadja Schwendemann
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  • Drei Tage lang begleitete der Künstler Uwe Appold die Frauen im evangelischen Gemeindehaus in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Brautstrauß.
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Waldbröl - Einen Malworshop ganz besonderer Art konnten rund 30 kunstbegeisterte
Damen im evangelischen Gemeindehaus erleben.

Der Künstler Uwe Appold bot diese bildungsreichen Maltage im Zuge
seiner derzeitigen Ausstellung „Das Hohelied“ in der evangelischen
Kirche, sein Thema: Die Liebe. Kindergartenkinder und auch die Jugend
wurde bereits vom Künstler selbst in zwei Workshops an dieses
vielseitig und kontrovers diskutierte Thema herangeführt.

Bei diesem letzten Workshop, der über drei Tage ging, verwandelte
sich das Gemeindehaus in ein riesiges Atelier. Auf der Bühne schön
arrangiert ein großer Blumenstrauß.

Uwe Appold selbst hat die Blumen ausgewählt, und das nicht beliebig,
denn er weiß um die Bedeutung der Blumenmotive in der Kunst. Appolds
Konzept beinhaltet die Auseinandersetzung mit der Aussage von
einzelnen Blumenarten, ihrer Zusammenstellung, Farbe, Form und nicht
zuletzt ihrer Anzahl. So sei zum Beispiel die Tulpe ein Symbol für
Wohlstand und Reichtum aber auch Sinnbild für Vergänglichkeit des
Irdischen.

Auch ob die Blume gerade oder schräg auf dem Bild platziert ist, die
Anzahl und auch die Gesellschaft mit anderen Arten, spricht eine
eigene Sprache für sich. In seinem übersichtlich zusammengestellten
Handout zum Workshop ließen sich all diese Informationen
nachvollziehen.

Der eigene Brautstrauß, und die damit verbundenen Erinnerungen und
Gefühle konnten an diesen drei Tagen malerisch verarbeitet werden.
„Ich habe das erste Mal gemalt,“ berichtete die 83-jährige
Irmgard Fuchs strahlend und sie wollte unbedingt Margeriten malen, die
hätte sie so gerne vor 55 Jahren in ihrem Brautstrauß gehabt. „Das
gemeinsame Malen hat uns einfach ergriffen, und lebendig werden
lassen,“ schildert die rüstige Dame ihre Erlebnisse.

„Der Brautstrauß hatte für mich schon eine ganz besondere
Bedeutung“, erzählt Heidi Osinski, die sich mit Rosen befasste.

Das Thema hätte sie während dieser Tage sogar bis in die Nacht
begleitet. Zu Ihrer Hochzeit habe sie einen Rosenstrauch gepflanzt,
der blühe heute, nach 42 Jahren noch, erinnerte sie sich. Dieser
Workshop hatte viel Emotionales aus vergangenen Tagen wieder
hervorgeholt und in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen. Am
Sonntag den 3. Dezember werden die Bilder der Malerinnen während des
Gottesdienstes gezeigt.

- Nadja Schwendemann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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