Erfolgreiche Rettung
Die Naturschützer sorgten für das Happy-End
Waldbröl - Da konnte Manfred Schmallenbach aus Schnörringen nicht länger
zuschauen, als er sah wie eine Horde Krähen auf der Weide vor seinem
Wohnzimmerfenster einen jungen weißen Bussard attackierten.
Als Schmallenbach näher kam, verschwanden zwar die Krähen, aber der
offensichtlich flugunfähige und verletzte Bussard ging heftig zum
Angriff auf seinen Retter über. Schmallenbach warf ein Tuch über den
Vogel und konnte ihn so behutsam aufnehmen. Das Problem war damit
allerdings nicht gelöst. Dem Tier musste geholfen werden! „Zwei
Stunden habe ich herumtelefoniert an diesem 28. August 2018, bis ich
den entscheidenden Tipp bekam“, erzählt Schmallenbach.
Der Vogel musste nach Rösrath in die Greifvogelwarte. Dort ist Dirk
Sindhu für das Gelände mit einer großen Freiflug-Voliere
zuständig, wo Dutzende Greifvögel das Überleben lernen und
fachmännisch aufgepäppelt werden.
Der Schnörringer Bussard wurde medizinisch durchgecheckt und
geröntgt. Diagnose: Flügelbruch. Eine Düsseldorfer Tierklinik
nagelte den Flügel, wie die Fachleute erklärten. „Insgesamt
müssen die Rösrather jährlich 12 000 Euro an Spenden und
Sponsorengeldern aufbringen, um die anfallenden Tierarztkosten
bezahlen zu können“, erzählen Manfred Schmallenbach und sein NABU
Freund Wilfried Wirths beeindruckt, als sie den geheilten Bussard
Anfang Oktober wieder abholen konnten, um ihn in seinem Revier in
Schnörringen in die Freiheit zu entlassen.
Die Überlebenschancen liegen durch die Wiederherstellung der
Flugfähigkeit bei 100 Prozent, da hierdurch die selbständige
Nahrungsaufnahme in der freien Natur problemlos möglich ist.
Das Happy End der Geschichte ist schnell erzählt: Vorsichtig aus der
Transportkiste gehoben hält Manfred Schmallenbach den Vogel hoch,
zählt bis drei, öffnet die Hände und der junge, wunderschön
gezeichnete Vogel fliegt davon. Schmallenbach zeigt auf eine nahe
Stromleitung:
„Dahinten sitzen übrigens, wie jeden Abend um diese Zeit, die
Eltern unseres Schützlings!“ Die geglückte
Familienzusammenführung bei „Bussards“ ist den umsichtigen
Naturschützern zu verdanken, die darauf hinweisen, dass man beim
Auffinden eines hilflosen Tieres den Naturschutzbund (NABU) anrufen
kann. In Waldbröl ist Klaus Unger die Kontaktperson,
Tel. 0171/4 73 29 98.
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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