Heidi Gebhard wurde 96
Dienen kommt vor Verdienen
Waldbröl - „Ich bin dankbar für das, was ich erlebt habe!“ Heidi Gebhard
steht an ihrem 96. Geburtstag im Wohnzimmer und begrüßt auf das
Herzlichste einen der ersten Gratulanten an diesem Vormittag. Es ist
Waldbröls Bürgermeister Peter Koester.
„Heidi Du siehst großartig aus“, sagt der Verwaltungschef fast
schon vertraulich wirkend, zu der eleganten alten Dame, die Freude,
Vitalität und eine Menge Selbstbewusstsein ausstrahlt. Heidi Gebhard
wurde am 14. März 1922 in Schwientochlowitz (Oberschlesien) geboren.
Die Kriegswirren verschlugen sie über Umwege nach Mainz und 1991
schließlich der Liebe wegen nach Waldbröl. Hier war sie lange Jahre
Sachkundige Bürgerin im Ausschuss für Schule und Kultur. „Die
Partnerschaft der Stadt mit der polnischen Stadt Swiebodzice lag ihr
besonders am Herzen, und sie ist häufig als Kontaktperson in Sachen
Städtepartnerschaft unterwegs gewesen“, stellte Koester mit
Anerkennung um die Verdienste von Heidi Gebhard heraus. Für die
Bürgerstiftung hat sie früher mit der Sammeldose Klinken geputzt und
im Auftrag der guten Sache auch Kuchen auf dem Markt verkauft.
„Dienen kommt vor Verdienen, diese Weisheit hat mit meine Mutter
mitgegeben“, erinnert sich Heidi Gebhard, die täglich noch Zeitung
liest, politische Diskussionen mit Interesse verfolgt und
leidenschaftlich gerne Kreuzworträtsel löst. Autofahren soll sie
nicht mehr und somit ist ein Opernbesuch in Eigeninitiative leider
nicht mehr möglich.
Das schmerzt umso mehr, da sie früher selbst auf der Opernbühne
gestanden hat. Wenn es um das Diskutieren geht sind für Heidi
Gebhard, die als Witwe ihren Haushalt noch allein managt, alle Themen
willkommen. Eine Ausnahme gibt es jedoch: „Das Thema Krankheit ist
tabu!“ Dabei soll es auch in Zukunft bleiben!
- Jürgen Sommer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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